Panda-Diplomatie erlebt Renaissance: Neue Bärenbotschafter für den San-Diego-Zoo
Im Schatten globaler Spannungen erleben die Vereinigten Staaten von Amerika und China einen Moment der Harmonie: Die Panda-Diplomatie kehrt zurück. Das chinesische Außenministerium bestätigte kürzlich, dass zwei Pandabären, Yun Chuan und Xin Bao, vom China Conservation and Research Center für Große Pandas an den San Diego Zoo entsandt werden. Die kalifornische Einrichtung pflegt eine lange Partnerschaft mit China in Forschung und Schutz dieser bedrohten Tierart. Ein Sprecher des Ministeriums, Lin Jian, äußerte die Hoffnung, dass die vertiefte Zusammenarbeit sowohl die Forschungs- als auch Kooperationskapazität im Umgang mit gefährdeten Wildtieren stärken und sowohl zum Erhalt dieser Spezies als auch zur Völkerverständigung zwischen China und den USA beitragen wird.
Der Zeitpunkt der Ankunft der neuen Pandas am amerikanischen Westküstenzoo ist noch ungewiss, doch die Ankündigung beruhigt Anhänger der Pandadiplomatie, die befürchteten, die Tradition könnte aufgrund der jüngsten politischen Anspannungen enden. Nachdem die USA in den letzten Jahren die meisten ihrer Pandas nach China zurückführten, darunter im November die bekannten Pandas Mei Xiang und Tian Tian sowie ihr Jungtier Xiao Qi Ji, war die Sorge groß, dass kein neuer Nachschub erfolgen würde.
Die Leiterin des Conservation-Teams der San Diego Zoo Wildlife Alliance, Dr. Megan Owen, betonte den unvergleichlichen Wert der langjährigen Kooperation und das gemeinsame Ziel, eine tragfähige Zukunft für die Riesenpandas zu sichern. Vor allem Yun Chuan, nahezu fünfjähriger männlicher Panda, unterstreicht die enge Verbindung zwischen den Zoos: Seine Mutter wurde 2007 in San Diego geboren. Xin Bao hingegen ist eine fast vierjährige Panda-Dame aus der Wolong Shenshuping Panda Base in der Provinz Sichuan, die als sanfter und scharfsinniger Einzelgänger beschrieben wird.
Diese positive Entwicklung folgt auf intensive Bemühungen hochrangiger Vertreter der Biden-Administration, die Beziehungen zu China zu stabilisieren, unter anderem durch Besuche des Schatzmeisters Janet L. Yellen und des Außenministers Antony J. Blinken in China.
Experten wie Eswar Prasad, ehemaliger Leiter der China-Division des Internationalen Währungsfonds und Professor an der Cornell Universität, hegen die Hoffnung, dass die Zusammenarbeit im Pandaschutz weitere Kooperationen in kritischen Bereichen wie Klimawandel anregen könnte. Trotz des symbolischen Wertes der Pandas gelte es, in zahlreichen schwerwiegenderen Differenzpunkten Fortschritte zu erzielen.
Die Botschaft der Pandas, so leise sie auch sein mag, unterstreicht einmal mehr eine Welt, in der Kooperation selbst unter Rivalen möglich bleibt. Der sanfte Pfotenabdruck der Pandadiplomatie hinterlässt somit eine Spur des Optimismus in einer Zeit, in der die Reisemöglichkeiten für US-amerikanische und chinesische Reisende noch immer beschränkt sind. (eulerpool-AFX)