Hendrik Lünenborg: Neuer Intendant des NDR mit digitaler Mission
Hendrik Lünenborg, erfahrener Manager und Journalist, hat nun das Ruder beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) in der Hand, nachdem er als einziger Kandidat die notwendige Zweidrittelmehrheit erhielt. Der 53-Jährige wird die Verantwortung über den bedeutenden öffentlich-rechtlichen Sender übernehmen, der ein Jahresbudget von 1,1 Milliarden Euro verwaltet und rund 5.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Die Wahl zum NDR-Intendanten wurde mit Spannung erwartet, insbesondere, da ein erster Versuch im April dieses Jahres scheiterte. Damals war Sandra Harzer-Kux, eine externe Teilnehmerin aus dem Bertelsmann-Umfeld, ins Rennen gegangen, konnte jedoch nicht genügend Stimmen auf sich vereinen. Das NDR-Gremium empfahl schließlich Lünenborg als geeignete und erfahrene Alternative.
Die Abstimmung im Verwaltungsrat fiel mit 50 von 53 Stimmen überzeugend für ihn aus. Lünenborg, der seine Karriere beim NDR begann und dessen Struktur bestens kennt, will vor allem auf die digitale Weiterentwicklung des Senders setzen. Er kündigte an, schneller neue Formate für Plattformen wie YouTube und TikTok zu entwickeln, um den digitalen Wandel weiter zu beschleunigen.
Der neue Mann an der Spitze des NDR folgt auf Joachim Knuth, der einen früheren Wechsel seines Amtes zum 1. September angeboten hatte. Die Herausforderung wird nun sein, die Marken 'Tagesschau' und 'Tagesthemen' zu stärken, während eine Neustrukturierung der ARD-ZDF-Nachrichtenangebote im Raum steht.
Zudem steht Lünenborg vor der Aufgabe, den Spagat zwischen erforderlichen Einsparungen und qualitativ hochwertigem Rundfunk zu meistern. Angesichts eines anhängigen Rechtsstreits um die Erhöhung des Rundfunkbeitrags muss er seine wirtschaftlichen Planungen in einer Phase der Unsicherheit gestalten und den Dialog mit mehreren Landesregierungen im Norden führen.