Handyverbot in Berliner Schulen: Kampf gegen die Sucht
In Berlins Klassenzimmern wächst der Druck auf Smartphones. Eine Schule im Stadtteil Mitte hat kürzlich ein striktes Verbot eingeführt, um die wachsende Handysucht unter Schülern zu bekämpfen. Täglich verbringen Jugendliche Stunden mit ihren Geräten, was Lernleistungen mindert und Konzentration schadet. Bildungsbehörden in Berlin melden, dass über 60 Prozent der Schüler in Umfragen zugeben, während des Unterrichts abgelenkt zu sein – eine Zahl, die seit 2024 um 15 Prozent gestiegen ist.
Hintergrund ist die zunehmende Abhängigkeit von Social Media und Spielen, die nicht nur in Berlin, sondern bundesweit ein Problem darstellt. In Hessen und Bremen haben Schulen bereits ähnliche Regeln umgesetzt, etwa durch das Einleiten von "Handyhotels", wo Geräte während des Unterrichts abgegeben werden. Experten wie der Bildungswissenschaftler Micha Pallesche warnen jedoch: Solche Verbote allein reichen nicht. "Es geht um mehr als Verbote; wir müssen Medienkompetenz fördern", betont er in aktuellen Analysen. Dennoch plädiert Lehrerin Emily Horbach für harte Maßnahmen:
Die freie Nutzung von Handys ist eine große Gefahr für Lernprozesse.Ihre Worte spiegeln die Erfahrungen vieler Pädagogen wider, die Mobbing in Online-Gruppen beobachten.
Aktuelle Debatten in Deutschland
In anderen Regionen wie dem Saalekreis und Haltern greifen Schulen durch, um Ablenkung zu reduzieren. Dort berichten Direktoren von verbesserten Noten und weniger Konflikten, seit Handys in Pausen und Unterricht verboten sind. Eine Studie aus Bremen zeigt, dass solche Regeln die tägliche Bildschirmzeit um bis zu 2 Stunden senken können. Organisationen wie D64, ein Zentrum für digitalen Fortschritt, fordern stattdessen Bildungsprogramme, die Schülern helfen, verantwortungsvoll mit Technik umzugehen.
Die Auswirkungen reichen über den Unterricht hinaus: Eltern berichten von mehr Familiengesprächen, wenn Kinder lernen, offline zu sein. In Berlin bleibt das Verbot jedoch schulbezogen, ohne pauschale Regelungen. Stattdessen fördert die Senatsverwaltung für Bildung Workshops zur digitalen Achtsamkeit. Solche Ansätze könnten langfristig wirksamer sein, indem sie Jugendliche nicht nur einschränken, sondern empowern.

