Globale Märkte: Hoffnungsschimmer trotz internationaler Handelskonflikte
Die Handelswelt blickt optimistisch in die Zukunft, nachdem der anfängliche Schock durch die protektionistische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump scheinbar überwunden ist. Eine kürzlich durchgeführte Erhebung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter mehr als 3.500 Unternehmen zeigt, dass sich die Geschäftserwartungen außerhalb Deutschlands deutlich positiver entwickeln als im Inland.
Im Ausland erwarten 44 Prozent der Unternehmen eine Verbesserung ihrer Geschäfte, während in Deutschland lediglich 15 Prozent diese optimistische Prognose teilen. Volker Treier, der Außenwirtschaftschef des DIHK, beschreibt die internationalen Märkte als essenziellen 'Stabilitätsanker' für viele Firmen.
Investitionen im Ausland sind im Aufschwung: 29 Prozent der Firmen planen dort eine Ausweitung, während nur 16 Prozent mit Kürzungen rechnen. Auch auf dem Arbeitsmarkt gibt es positive Signale im Ausland, mit einem Drittel der Unternehmen, die Personal einstellen möchten. In Deutschland hingegen überwiegt der Personalabbau deutlich die Personalaufstockung.
Unternehmenslenker identifizieren unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und schwache Nachfrage als Hauptgeschäftsrisiken. Investitionen konzentrieren sich auf Märkte mit wachsender Nachfrage und guter Marktzugänglichkeit, wie beispielsweise China.
Die Auswirkungen der US-Handelspolitik sind weiterhin spürbar, wobei 44 Prozent der deutschen Firmen negative Erfahrungen an ihren internationalen Standorten berichten. Dennoch zeigt sich ein zaghaftes Investitionsinteresse, obwohl Investitionsprojekte in den USA hinter dem internationalen Durchschnitt und deutlich hinter dem Niveau des Vorjahres zurückbleiben.
Volker Treier fordert indes eine gezielte Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen. Notwendige Maßnahmen umfassen stabile Energiepreise, beschleunigte Verwaltungsverfahren, steuerliche Entlastungen sowie das Abschließen neuer Handelsabkommen.

