Gerresheimer sondiert Übernahmeinteresse – Private-Equity-Firmen im Gespräch
Der Verpackungs- und Glaskonzern Gerresheimer prüft eine mögliche Übernahme und befindet sich in Gesprächen mit potenziellen Interessenten. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, sondiert das MDax-Unternehmen derzeit mit Beratern das Marktinteresse.
Gerresheimer bestätigte am Freitag, dass sich die Verhandlungen noch in einer frühen Phase befinden. „Es ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar, ob es tatsächlich zu einem öffentlichen Übernahmeangebot kommen wird“, teilte das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung mit.
Die Spekulationen über eine mögliche Transaktion trieben die Gerresheimer-Aktie um bis zu 15 Prozent nach oben, womit das Unternehmen nun eine Marktkapitalisierung von knapp drei Milliarden Euro erreicht. Seit Sommer 2024 war der Kurs um rund ein Drittel gefallen.
Unter den potenziellen Käufern sollen sich Private-Equity-Firmen wie Warburg Pincus, EQT und KKR befinden, die sich bisher nicht zu den Verhandlungen äußerten. Die Attraktivität des Unternehmens liegt in seiner diversifizierten Struktur: Einerseits produziert Gerresheimer einfache Verpackungslösungen aus Glas und Kunststoff für Konsumgüter, andererseits hochspezialisierte Produkte für die Pharmaindustrie. Eine Aufspaltung könnte den Wert beider Geschäftsbereiche am Markt steigern.
Parallel dazu könnte der aktivistische Investor Ricky Sandler eine Rolle spielen. Sandler hatte Ende 2024 über seinen Hedgefonds Eminence Capital eine Beteiligung von 5,4 Prozent an Gerresheimer aufgebaut. Das Unternehmen steht mit ihm in Kontakt, kennt jedoch seine genauen Absichten nicht. Der Investor verwaltet rund sieben Milliarden Dollar und war zuletzt auch an den britischen Konzernen Reckitt Benckiser und Entain interessiert.