General Electric verkauft legendäres Führungskräftezentrum – Wandelt sich das GE-CEO-Image?
Die Zeiten, in denen eine Führungskraft mit General Electric-Hintergrund als glücksversprechender Stern für Corporate Boards galt, scheinen vorüber zu sein. Laut jüngsten Berichten hat GE nach über einem Jahr Suche endlich einen Käufer für sein legendäres Führungskräftezentrum Crotonville gefunden, ein Trainingscamp am Hudson River, das einst als Kaderschmiede für Top-Manager diente. Das Rüstzeug und die Führungsphilosophie von Crotonville finden heutzutage allerdings weniger Anklang.
Interessanterweise verliert nicht nur die Akademie an Strahlkraft, sondern auch jene CEOs, die das Zentrum hervorgebracht hat. Ein einst hochgeschätztes Gütesiegel von General Electric zu besitzen, wirkt nicht mehr als eine attraktive Visitenkarte für Spitzenpositionen im Management. Stattdessen haftet GE-alumni nun das Etikett des Scheiterns an, statt des Sternenruhms, der ihnen einst vorauseilte.
Ein prägnantes Beispiel für diesen Stimmungswandel bietet Boeing. Dort stammen drei der letzten vier CEOs aus den Reihen des ehemals mächtigen Mischkonzerns. Ein aktueller Manager bei Boeing teilte mit einem Hauch von Ironie mit: "Der laufende Witz in der Firma ist: Tu alles, aber heuere bloß keinen weiteren CEO von GE an!" Diese Aussage wurde dem Magazin Fortune in diesem Monat entlockt und verdeutlicht das veränderte Ansehen der GE-Führungskräfte.
So wird deutlich, dass sich der Ruf, den GE einst in den Führungsetagen genoss, fundamental gewandelt hat – von der Kaderschmiede der Managerelite zum warnenden Beispiel für Unternehmensführung. (eulerpool-AFX)