Geiselbefreiung in der Sackgasse: Netanjahu lehnt Hamas-Forderungen ab

In der angespannten Debatte um einen möglichen Austausch von Geiseln zwischen Israel und der Hamas hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Bedingungen der Palästinenserorganisation als Wegbereiter für ein weiteres Blutvergießen kritisiert. Die Aussichten auf einen friedlichen Dialog verschlimmerten sich am Mittwochabend während eines Zusammentreffens mit dem US-Außenminister Antony Blinken in Jerusalem. Netanjahu unterstrich die katastrophalen Folgen, die ein Nachgeben an die Hamas mit sich bringen würde, und betonte die Notwendigkeit eines anhaltenden militärischen Drucks zur Erzwingung der Geiselfreilassung.

Die Hamas hatte zuvor einen Vermittlungsvorschlag erhalten und fordert im Austausch für Geiseln die Befreiung von über 1500 palästinensischen Gefangenen, darunter 500 Personen mit langen Haftstrafen. Der israelische Regierungschef wies darauf hin, dass sein Land sich zu keinem Entgegenkommen verpflichtet habe und dass ein verhandlungsorientierter Prozess durch die Vermittler bislang nicht in Gang gekommen sei. Während die Hamas weiterhin auf einen Waffenstillstand pocht, steht Israel einer vorübergehenden Feuerpause offener gegenüber.

Zusätzlich zu den haftpolitischen Anforderungen verlangt die Hamas den Wiederaufbau und die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens sowie eine Erhöhung der Hilfeleistungen. Netanjahu bezichtigte die Organisation jedoch, einen Großteil der humanitären Hilfe für sich zu beanspruchen, ohne dass diese Behauptungen derzeit von unabhängiger Seite bestätigt werden können. Für die Umsetzung der Forderungen sucht die Hamas die Zusicherung von Katar, den USA, der Türkei und Russland.

Aktuelle Angaben besagen, dass von den ursprünglich 136 in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchstenfalls etwas über hundert noch am Leben sind. Nach unbestätigten Informationen könnten aber bereits weitere Geiseln getötet worden sein.

Eine Gruppe ehemaliger Geiseln brachte im Gegensatz zum Standpunkt Netanjahus eine andere Perspektive zum Ausdruck. In einer Pressekonferenz verlautbarten sie ihre Bedenken und mahnten, dass das Wohl der im Gazastreifen zurückgehaltenen Menschen für Israels Ruf und die nationale Sicherheit von größter Wichtigkeit sei.

Abschließend äußerte sich Netanjahu zur Vorbereitung der Armee auf mögliche Operationen in Rafah, eine Äußerung, die bereits im Vorfeld durch die UN kritisiert wurde wegen der potenziellen Gefahr für zahlreiche Zivilisten. Bisher hatten israelische Bodentruppen keine Präsenz in Rafah gezeigt. (eulerpool-AFX)

Politics
[Eulerpool News] · 07.02.2024 · 22:48 Uhr
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