Gary Shilling: USA dürften als Gewinner aus dem Handelskrieg gehen
Entwicklungen nach dem Zweiten Weltkrieg
Der Wirtschaftswissenschaftler erklärt, dass man in den USA nach dem Zweiten Weltkrieg Europa und Japan zusagte, dass sie ohne Zölle in die USA exportieren könnten, damit sich deren Wirtschaft in der Nachkriegszeit wieder erholen konnte und weil es günstiger gewesen sei, als noch mehr Truppen zu entsenden und an weiteren Fronten zu kämpfen. Diese Zeit sei nun aber vorüber. In der heutigen Zeit der Globalisierung zeichne sich ein ganz anderes Bild ab. China sei durch Exporte, die vor allem nach Europa und Nordamerika gingen, gewachsen.
Neue Situation
China habe laut Shilling seine Versprechen nicht erfüllt. China habe sich im Technologie-Sektor nicht geöffnet, öffne sich nicht für Investitionen der USA, stehle Technologien aus den USA und fordere technologischen Austausch von Unternehmen, die in China operieren wollten. China profitiere heute von dieser Zeit als jeder in die USA exportieren durfte. Heute gäbe es aber neue Probleme in den USA, wie Arbeitslosigkeit, keine Entwicklungsmöglichkeiten und Kaufkraft unter den einfachen Leuten, den Angestellten, die nicht in Führungspositionen, sondern beispielsweise in der Produktion tätig sind. Außerdem wüchsen die Realeinkommen seit Jahrzehnten nicht mehr. Dies habe die Situation verändert und Trump womöglich dazu bewegt, die bessere Position der USA auszunutzen und etwas an der Situation zu ändern.
Beziehung zwischen China und den USA
Nun könne China in den Ring steigen. Xi bleibe auf Lebenszeit chinesischer Präsident, während Donald Trump seine Position irgendwann wieder abgeben müsse. Dann könnte es allerdings zu einem wirklich schmutzigen Handelskrieg kommen, der womöglich zu einer weltweiten Rezession führen würde. Shilling erwartet aber, dass sich die beiden Nationen einigen könnten und China vermutlich widerwillig nachgebe. Auch wenn gesagt wird, dass es bei einem Handelskrieg keine Sieger gebe, denkt Shilling, dass sich für die USA langfristig etwas ändern könnte und sie den Streit letztendlich doch gewinnen würden.