G7-Gipfel: Rückkehr zu ausgewählten Erklärungen ohne umfassendes Schlussdokument
Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte der G7 entscheiden sich, auf eine komplette gemeinsame Abschlusserklärung beim Gipfeltreffen mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu verzichten. Der kanadische Gastgeber erwartet, dass das Treffen stattdessen mit 'ausgewählten Erklärungen zu spezifischen Themen' abgeschlossen wird, wie aus deutschen Regierungskreisen verlautet. Themen wie Migration, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie, Waldbrände und seltene Rohstoffe stehen auf der Agenda, während die Auseinandersetzungen in der Ukraine und im Gazastreifen ebenso wie der Klimawandel und die Entwicklungshilfe ausgeklammert bleiben.
Diese Entwicklung markiert eine erhebliche Abkehr von den üblichen umfangreichen Schlussdokumenten, die die G7 als Wertegemeinschaft der westlichen Demokratien normalerweise anstreben. Seit dem Ausschluss Russlands im Jahr 2014 und besonders seit der Präsidentschaft Donald Trumps, gibt es immer wieder Spannungen zwischen den USA und anderen G7-Mitgliedern, insbesondere bei Konfliktthemen wie dem Ukraine-Krieg, der Klimaagenda und dem internationalen Handel.
Der diesjährige Gipfel ist der erste seit 2018, wo keine von allen Mitgliedern getragene Abschlusserklärung erfolgt. In jenem Jahr, während Trumps Amtszeit und unter kanadischer Gastgeberschaft, war eine Einigung zwar zunächst erzielt worden, die Trump jedoch via Twitter (heute X) kurz darauf zurückzog. Ein Jahr später in Frankreich wurde eine kurze Erklärung abgegeben, bevor die G7 unter Trumps Nachfolger, Joe Biden, wieder zu den gewohnten umfassenden Erklärungen zurückkehrte.
