Farage vs. Facts: Windkraftverträge im Mittelpunkt der Diskussion
Nigel Farage, Vorsitzender der Reform UK, behauptete kürzlich, dass sämtliche erfolgreiche Windkraftprojekte in Großbritannien weit über den Marktpreisen angeboten wurden. Seiner Meinung nach führten 171 erfolgreiche Auktionen im Bereich der Windenergie zu Preisen, die doppelt so hoch sind wie der aktuelle Marktpreis, eine Entwicklung, welche auf die Amtszeit von Ed Miliband als Energieminister zurückzuführen sei.
Im Rahmen der BBC-Sendung 'Question Time' bekräftigte Farage seine Ansichten und stellte Ed Milibands Versprechen in Frage, dass Windkraftprojekte zur Senkung der Strompreise beitragen könnten. Er behauptete, sämtliche Verträge seien während Milibands Amtszeit als Staatssekretär abgeschlossen worden und hätten die Verbraucher durch hohe 'Strike Prices' belastet.
Jedoch zeigen Analysen der Nachrichtenagentur PA, dass es lediglich 114 anerkannte Projekte gab, nicht 171, wie von Farage angedeutet. Innerhalb dieser Projekte wurden 32 seit Milibands Amtsantritt nach dem Wahlerfolg im Juli vergeben. Dabei zeigten sich unterschiedliche Preisniveaus: 23 dieser Windparks hatten tatsächlich Doppelkosten im Vergleich zum damaligen Marktpreis, während 49 Verträge weniger als die Hälfte dieses Preises ausmachten.
Das zentrale Förderinstrument der britischen Regierung zur Unterstützung kohlenstoffarmer Stromerzeugung sind die sogenannten Contracts for Difference (CfD). Im Rahmen dieses Systems findet jährlich eine Auktion statt, bei der Erzeuger erneuerbarer Energien um Verträge bieten können. Ein erfolgreicher Zuschlag sichert den Erzeugern einen festen Preis pro Megawattstunde ihrer produzierten Energie zu, unabhängig von den Marktpreisschwankungen.
Seit Einführung dieses Systems fanden sechs solcher Vergaberunden statt. Nur die letzte dieser Runden - AR6 - fiel in die Amtszeit Milibands.

