Faktencheck: Panzer-Video auf Berliner Werbetafel ist Fake

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Hat ein Werbebanner in Berlin gezeigt, wie die Deutschen zu Panzerlieferungen stehen? Ein entsprechender Clip geht viral. Doch wer genau hinschaut, erkennt: Der Clip ist manipuliert. Ein Faktencheck.

Berlin (dpa) - Deutschland wird der Ukraine für ihren Kampf gegen den Angriffskrieg Russlands moderne Kampfpanzer senden. Gegner solcher Pläne versuchen eine Verbindung zum Zweiten Weltkrieg herzustellen. Damals waren Panzer des Deutschen Reiches in einem Vernichtungskrieg in Richtung Moskau gefahren. Jetzt soll es auf einem Werbebanner in Berlin Kritik an der deutschen Militärhilfe für Kiew gegeben haben.

Behauptung: An einer belebten Kreuzung in der Hauptstadt wurde auf einer riesigen Reklametafel ein Video ausgestrahlt, das deutsche Panzer von 1943 und 2022 zeigt. In Anlehnung an den Satz «Nie wieder Krieg» wird die Frage aufgeworfen: «Vielleicht nicht wieder?»

Bewertung: Das Video ist manipuliert.

Fakten: Das vermeintliche Video auf dem Werbebanner verbreitet sich im Netz nach der Entscheidung der Bundesregierung von Ende Januar, Leopard-2-Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern.

Die Aufnahme zeigt die Straßenkreuzung Kurfürstendamm Ecke Joachimsthaler Straße in der Nähe der Gedächtniskirche. Die LED-Werbetafel ist am Geschäftshaus Ku'damm Eck angebracht. Über das riesige interaktive Banner, auf dem in der Regel Reklame für kommerzielle Artikel und Attraktionen zu sehen ist, sollen nun angeblich Panzermodelle geflimmert sein.

Verbreiteter Clip ist manipuliert

Doch das stimmt nicht. Der in sozialen Medien verbreitete Clip ist manipuliert. Als Vorlage für den Fake dient ein ursprünglich vom Bannerbetreiber Limes ins Netz geladene Video, das haargenau dieselbe Straßenszene zeigt - mit denselben Fahrzeugen und Passanten. Was allerdings anders ist: In der Originalversion sind auf der Anzeige keine Panzer, sondern ein Comic des britisch-japanischen Künstlers Simon Fujiwara zu sehen.

Bei genauem Blick auf das manipulierte Video lässt sich zudem ausmachen, dass die Lichtreflexion auf dem Straßenasphalt nicht zum angeblichen Farbverlauf auf der Anzeigentafel passt.

Dem Recherchenetzwerk Correctiv teilte das Unternehmen Limes mit, dass ein Clip mit den Panzermodellen auf keiner seiner Werbetafeln gezeigt worden sei. Das Video sei eine Fälschung.

Limes hatte die Originalszene am 7. April 2022 auf die Videoplattform Youtube hochgeladen. Die Bundesregierung entschied sich erst zehn Monate später zu Panzerlieferungen.

Krieg / Konflikte / Militär / Medien / Reklame / Faktencheck / Leopard / Panzerlieferung / Deutschland / Ukraine / Russland / Faktencheck
03.02.2023 · 14:27 Uhr
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