Fachkräfteoffensive für den ukrainischen Wiederaufbau
In einem ambitionierten Vorhaben adressierte Entwicklungsministerin Svenja Schulze die Dringlichkeit einer internationalen Fachkräfteinitiative zur Unterstützung des ukrainischen Wiederaufbaus. In Berlin kündigte die Sozialdemokratin an, dass ein Mangel an medizinischem und technischem Fachpersonal – darunter Ärzte, Psychologen, Dachdecker und Architekten – in der Ukraine herrscht und betonte, dass bereits jetzt wichtige Schritte zur Rekonstruktion unternommen werden müssen. Schulze hob hervor, dass man insbesondere im Gesundheitsbereich und in der Bauindustrie kompetente Arbeitskräfte benötigt, während im Energiesektor bereits 8000 Personen weitergebildet wurden.
Der Plan, welcher unter der Bezeichnung "SkillsAlliance for Ukraine" läuft, zielt darauf ab, Jugendliche, Frauen und binnenvertriebene Ukrainer speziell in für den Wiederaufbau relevanten Berufen auszubilden. Zu diesem Zweck sollen auch ukrainische Flüchtlinge außerhalb des Landes geschult werden. Die ministerielle Initiative steht im Kontext einer bevorstehenden Ukraine-Wiederaufbaukonferenz in Berlin, die am 11. und 12. Juni stattfinden wird.
Als Echo auf die deutsche Unterstützungsankündigung äußerte sich der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev dankbar und betonte die Unausweichlichkeit eines langfristigen Wiederaufbauprojektes, welches seiner Einschätzung nach Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Die Europäische Kommission beziffert die dafür notwendigen Mittel auf über 150 Milliarden Euro. Makeiev verdeutlichte weiter, dass die ukrainische Regierung schon substantielle Finanzmittel für die Instandsetzung zerstörten Wohnraums bereitgestellt hat und rückte die entscheidende Rolle von Fachkräften in den Vordergrund, die unmittelbar mit der Reparatur der Kriegsschäden beginnen können. (eulerpool-AFX)