Facettenreiche Marktentwicklungen bewegen den New Yorker Aktienmarkt
Am New Yorker Aktienmarkt erlebten die Standardwerte-Indizes einen dynamischen Start in den Handel. Der renommierte Dow Jones Industrial erklomm beeindruckende neue Höhen und übertraf die acht Monate alte Bestmarke. Auf bis zu 45.204 Zähler schoss dieser empor, bevor sich die anfängliche Euphorie etwas legte und der Index zuletzt ein moderates Plus von 0,10 Prozent auf 45.954 Punkte verzeichnete. Der S&P 500 folgte dem Trend mit einem Rekordhoch, bevor er ebenfalls leicht ins Minus rutschte und bei 6.458 Punkten einen Rückgang von 0,17 Prozent verzeichnete.
Besondere Beachtung fand im Dow die Aktie von Unitedhealth, dem Krankenversicherer, der nach umfangreichen Käufen durch die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway mit einem beachtlichen Kursanstieg von 11,5 Prozent glänzte. Im Gegensatz dazu erging es dem technologielastigen Nasdaq 100 weniger gut, denn er büßte 0,28 Prozent auf 23.766 Punkte ein. Verantwortlich hierfür waren insbesondere die Papiere des Chipindustrie-Ausrüsters Applied Materials, die durch einen enttäuschenden Ausblick deutliche Verluste von rund 12 Prozent hinnehmen mussten. Diese Negativentwicklung zog auch andere Branchenwerte wie Lam Research und KLA mit nach unten. Es gab jedoch auch Lichtblicke: Die Aktie des angezählten Chipgiganten Intel setzte seinen Aufwärtstrend mit einem Plus von 3,7 Prozent fort, angetrieben von Gerüchten um einen möglichen Staatseinstieg. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein hält die Aktie daher für eine vorübergehende Hoffnungsträgerin für Anleger.
Abseits der Unternehmensdaten richtete sich das Augenmerk der Investoren auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska. Im Mittelpunkt dieser Gespräche steht die angestrebte Waffenruhe im Ukraine-Konflikt, mit Ergebnissen wird jedoch erst nach Börsenschluss gerechnet.
Konjunkturell mangelte es nicht an neuen Zahlen: Die Einzelhandelsumsätze verzeichneten einen leichten Anstieg, fielen jedoch hinter den Erwartungen zurück. Trotz Anzeichen für die Kaufbereitschaft der US-Haushalte bleiben die Verbraucher nervös, nicht zuletzt aufgrund der steigenden Inflation, wie das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan zeigt. Wirtschaftsbeobachter richten ihre Blicke weiterhin gespannt auf die Geldpolitik der Fed, die Spekulationen zufolge im September eine Zinssenkung erwägen könnte.

