Exportgeschäft der Industrie bricht ein

29. Juli 2025, 12:14 Uhr · Quelle: Pressebox
Die IHK-Konjunkturumfrage zeigt einen Einbruch bei den Auslandsaufträgen für Industriebetriebe, während andere Sektoren wie Bau und Handel optimistischer werden.

Heilbronn, 29.07.2025 (PresseBox) - Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich im Frühsommer leicht verbessert. „Die Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken blicken zwar insgesamt etwas optimistischer in die Zukunft. An der angespannten Lage ändert das aber wenig. Vor allem die Industriebetriebe stehen erheblich unter Druck. Auch die aktuelle Einigung im Zollstreit mit den USA dürfte daran wenig ändern“, bewertet Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die am Dienstag vorgestellten Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage für das zweite Quartal 2025.

Die Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken haben nach wie vor mit einer schwachen Auftragslage sowie hohen Arbeits- und Energiekosten zu kämpfen. Die geopolitischen Spannungen, der Wettbewerbsdruck aus China und der Handelskonflikt mit den USA belasten die Betriebe auch im zweiten Quartal 2025. Allerdings sieht fast ein Viertel der Unternehmen Anzeichen einer Erholung und erwartet eine Verbesserung der Geschäftslage.

Gewonnen hat die Zuversicht in die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Sie beurteilen nur noch 37 statt 41 Prozent der Betriebe skeptisch. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken hervor, an der sich 328 Betriebe aller Branchen und Größenklassen mit insgesamt 82.500 Beschäftigten aus dem gesamten IHK-Bezirk beteiligt haben.

Besonders schwierig ist die Situation in der für die Region maßgeblichen Industrie. „Im verarbeitenden Gewerbe hat sich die wirtschaftliche Lage deutlich verschlechtert. Das erleben wir nahezu täglich in den Nachrichten über Personalabbau, Produktionsverlagerungen oder gar Insolvenzen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring. So meldeten im 2. Quartal 2025 nur noch 21 Prozent der Betriebe eine gute Geschäftslage (Vorquartal 26 Prozent), während 26 Prozent (Vorquartal 21 Prozent) mit dem Geschäftsverlauf nicht zufrieden sind.

Besorgniserregend ist für Elke Döring der Einbruch bei den Auslandsaufträgen. Während sich die Inlandsnachfrage auf niedrigem Niveau leicht erholt hat, verzeichnen die Unternehmen bei den Auslandsorders erhebliche Rückgänge. Nur noch 13 Prozent der Industriebetriebe (Vorquartal 22 Prozent) berichten von Zuwächsen, während mehr als ein Drittel (Vorquartal 23 Prozent) rückläufige Aufträge aus dem Ausland hinnehmen musste. „Hier schlagen erkennbar der Handelskonflikt mit den USA, die hohen Standortkosten und die verschärfte Wettbewerbssituation mit China durch“, so Elke Döring.

Entsprechend zurückhaltend sind die Erwartungen an das Exportgeschäft. Während ein Viertel der Unternehmen mit steigenden Ausfuhren rechnet, gehen ebenfalls rund 25 Prozent von einem weiteren Rückgang aus. Auch die Investitionsbereitschaft ist mehr als zurückhaltend. Nur 17 Prozent planen mit zusätzlichen Investitionen, 28 Prozent rechnen mit Investitionskürzungen.

In einer Zusatzbefragung der Unternehmen zu den Auswirkungen der amerikanischen Zollpolitik (vor der Einigung im Zollstreit mit den USA) rechneten 44 Prozent der befragten exportorientierten Betriebe mit sinkenden US-Ausfuhren. Von denen, die eine Aussage treffen konnten, planen acht Prozent, ihre Produktion teilweise an bestehende US-Standorte zu verlagern, sieben Prozent wollen zusätzliche Produktionskapazitäten in den USA aufbauen.

„Hier zeigen sich die gravierenden Auswirkungen der US-Zollpolitik auf unsere Exportwirtschaft. Dass die Geschäftserwartungen dennoch verhalten optimistisch sind, hängt mit den Konjunkturpaketen der Bundesregierung zusammen. Die hätten wir uns etwa bei der Stromsteuer zwar umfassender gewünscht, sie sorgen aber dafür, dass ein Viertel der Betriebe etwas positiver in die Zukunft blickt“, berichtet die IHK-Hauptgeschäftsführerin.

Besser läuft es wieder im Baugewerbe. Ein Drittel der Betriebe bewertet den Geschäftsverlauf aktuell als gut. Im Vorquartal waren es lediglich 30 Prozent. Gleichzeitig ist der Anteil der Unternehmen, die mit der Geschäftslage nicht zufrieden sind, von 23 auf 15 Prozent gesunken. Elke Döring: „Das Baugewerbe war lange Zeit unser Sorgenkind. Jetzt zeigt sich sowohl im Hoch- und Wohnungsbau als auch im Straßen- und Tiefbau eine Verbesserung.“ Allein im Straßen- und Tiefbau meldet ein Drittel der Unternehmen ein Auftragsplus. Im Vorquartal konnte das kein einziges Unternehmen berichten.

Entsprechend zuversichtlich blickt die Branche in die Zukunft. Die Zahl der Optimisten stieg im zweiten Quartal von sieben auf mehr als 25 Prozent. 23 Prozent der Betriebe wollen Personal aufbauen (Vorquartal zehn Prozent).

Erleichterung auch bei den Handelsunternehmen: Während sich die Lage im Großhandel leicht entspannt hat und nur noch ein Drittel statt 51 Prozent im Vorquartal mit dem Geschäftsverlauf unzufrieden ist, hat sich die Situation im Einzelhandel deutlich verbessert. 32 Prozent der Betriebe (sechs Prozent im Vorquartal) melden eine gute Geschäftslage, 48 Prozent sprechen von einem befriedigenden Geschäftsverlauf. Insbesondere der Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln berichtet von stark überdurchschnittlichen Geschäften. „Die Einkaufslust kommt langsam wieder in Schwung“, beobachtet Elke Döring. Die Zahl der Geschäfte, die ein zurückhaltendes Kaufverhalten registrieren, ist im zweiten Quartal auf unter 50 Prozent gesunden (61 Prozent im Vorquartal).

Die Dienstleistungsbetriebe beurteilen ihre Lage ebenfalls positiver als noch im Vorquartal. 24 Prozent der Dienstleister (Vorquartal 22 Prozent) berichten von guten Geschäften, 22 statt 27 Prozent bezeichnen die Situation als schlecht. Nach wie vor melden aber 36 Prozent der Unternehmen rückläufige Umsätze, und rund ein Drittel berichtet von rückläufigen Auftragseingängen. Entsprechend blicken nur 14 Prozent der Dienstleistungsbetriebe optimistisch in die Zukunft.

Im Hotel- und Gaststättengewerbe überwiegen erstmals seit einem Jahr wieder die positiven Rückmeldungen. Der Großteil (69 Prozent) bezeichnet die aktuelle Geschäftslage als befriedigend. Nur 14 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass die Geschäfte künftig besser laufen, 28 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Die Hotel- und Gaststättenbetriebe leiden vor allem unter den hohen Arbeitskosten und Energiepreisen. Für 92 beziehungsweise 81 Prozent der Betriebe sind dies die größten Geschäftsrisiken.

„In unserer Konjunkturumfrage spiegelt sich der Vertrauensvorschuss in die Wirtschaftspolitik der neuen Bundesregierung wider. Die Entlastungspakete zeigen Wirkung. Entscheidend ist aber, dass sie jetzt schnell bei den Unternehmen ankommen, denn vor allem unsere Industriebetriebe sind am Limit“, so Elke Döring abschließend.

Alle Infos und Grafiken auf www.ihk.de/heilbronn-franken

Maschinenbau / Export / Industrie / Heilbronn / Konjunktur
[pressebox.de] · 29.07.2025 · 12:14 Uhr
[0 Kommentare]
Baccarat: Shoe-Penetrations-Rechner
Bietigheim-Bissingen, 26.12.2025 (PresseBox) - Wer beim Baccarat erfolgreich sein möchte, sollte die wichtigsten Werkzeuge kennen. In diesem Artikel erklären wir den Baccarat: Shoe-Penetrations-Rechner . Wir zeigen dir, wie dieses Hilfsmittel funktioniert und warum es für Anfänger sowie erfahrene Spieler nützlich ist. Am Ende weißt du genau, wie der Rechner deine Spielstrategie verbessern kann. […] (00)
vor 1 Stunde
DRK-Logistikzentrum (Archiv)
Berlin - Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verzeichnet im ablaufenden Jahr 2025 einen starken Spendeneinbruch von rund zehn Millionen Euro. DRK-Präsident Hermann Gröhe sagte der "Rheinischen Post" (Samstag): "Der Rückgang ist hart, da er unmittelbare Folgen für notleidende Menschen hat." Gröhe erklärte, in diesem Jahr werde man bei knapp unter 40 Millionen Euro liegen. Im Jahr 2024 habe das […] (00)
vor 7 Minuten
Forschungsteam entwickelt den kleinsten autonomen Roboter der Welt
Die Miniaturisierung technischer Systeme hat in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gemacht, insbesondere in der Robotik. Forschende der University of Pennsylvania und der University of Michigan haben nun autonome Roboter entwickelt, die sich im mikroskopischen Maßstab bewegen, ihre Umgebung wahrnehmen und auf dieser Grundlage handeln können. Diese Maschinen sind kaum größer als ein […] (02)
vor 18 Stunden
Fabian Mehring (Freie Wähler)
Berlin (dpa) - Bayern spricht sich für die Einführung einer Klarnamenpflicht im Internet aus. Eine Klarnamenpflicht in den sozialen Medien könne die Diskurskultur im Netz zivilisieren, sagte der bayerische Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) dem «Tagesspiegel». «Das Recht auf freie Meinungsäußerung beinhaltet schließlich keinen Anspruch auf Anonymität – man muss schon zu seinen […] (00)
vor 2 Stunden
Marvel’s Blade lebt: Arkane bestätigt Fortschritte und bittet Fans um Geduld
Lange Zeit war es still. Zu still. Seit der Ankündigung im Jahr 2023 schien Marvel’s Blade fast schon in Vergessenheit geraten zu sein. Ein ambitioniertes Projekt, das irgendwo im Schatten großer Publisher-Entscheidungen verschwindet. Doch nun gibt es endlich ein Zeichen: Das Spiel lebt. Nach Monaten voller Unsicherheit hat sich Arkane Studios (Redfall, Deathloop, Wolfenstein: Youngblood, Prey) […] (00)
vor 20 Stunden
«School of Champions»: Staffel 3 endet mitten in der Olympia-Nacht
Die dritte Staffel der österreichischen Serie «School of Champions» wird im Ersten in der Nacht zum Dienstag abgeschlossen. Nachdem Das Erste am Sonntag, den 8. Februar 2026, bereits vier neue Folgen der Serie ab 23.25 Uhr ausgestrahlt hat, folgt der restliche Staffellauf in der Nacht auf Dienstag, den 10. Februar. Ab 03.30 Uhr zeigt Das Erste die finale Episode der Staffel. Den Auftakt macht Folge fünf mit dem Titel „Rivalen“ um 00.30 Uhr. […] (00)
vor 1 Stunde
Oklahoma City Thunder - San Antonio Spurs
Oklahoma City (dpa) - NBA-Titelverteidiger Oklahoma City Thunder hat innerhalb von zwei Wochen die dritte empfindliche Niederlage gegen die San Antonio Spurs einstecken müssen. Das Team um den deutschen Center Isaiah Hartenstein verlor am Weihnachtstag 102: 117 gegen den neuen Angstgegner aus Texas.  Anschließend schlug Superstar Shai Gilgeous-Alexander Alarm. «Wenn man in kurzer Zeit dreimal in […] (00)
vor 55 Minuten
Agentic Commerce: Wie KI-Agenten den Onlinehandel verändern
Vom Suchfeld zum Gespräch Der vielleicht wichtigste Unterschied zu früheren E-Commerce-Innovationen liegt im Einstiegspunkt. Klassisch begann Online-Shopping mit einer Suche bei Google, Amazon oder direkt im Shop. KI-Systeme wie ChatGPT, Perplexity oder Gemini verschieben diesen Einstieg zunehmend in den Dialog. Statt „Laufschuhe Größe 42“ lautet die Anfrage heute eher: „Ich laufe meinen ersten […] (00)
vor 32 Minuten
 
Das beste Branchenportal für Press On Nails
Bietigheim-Bissingen, 26.12.2025 (PresseBox) - Das Press On Portal ist die ideale Anlaufstelle […] (00)
Warum Welpen auf Plastik kauen – Risiken für Zähne & wie du Zahnschäden frühzeitig vermeidest
Mörfelden-Walldorf, 24.12.2025 (lifePR) - Welpen entdecken die Welt mit Zähnen und Neugier und […] (00)
Austausch mit CDU/CSU zu Lohnkosten und Wettbewerbsfähigkeit
Hilden, 24.12.2025 (PresseBox) - ZVO-Vorstandsvorsitzender Jörg Püttbach sowie ZVO-Leiter […] (00)
Der Bundestagsfraktion der Grünen schwebt eine App vor, mit der Verbraucher zukünftig die […] (09)
Weihnachtswunder: „Xbox 360“-Spiel plötzlich wieder online – 4 Jahre nach Server-Abschaltung
Es ist einer dieser Momente, die man im Online-Gaming eigentlich nicht mehr erwartet. Ein […] (02)
Elfenbeinküste - Mosambik
Marrakech (dpa) - Deutschlands WM-Gegner Elfenbeinküste hat beim Afrika-Cup einen glanzlosen […] (02)
Schauspielstar Uwe Kockisch verstorben
Ab 2003 erlangte er große Bekanntheit als Commissario Guido Brunetti in der entsprechenden «Donna Leon»- […] (03)
Lufthansa-Aktie steigt: US-Nachfrage und Premiumstrategie zahlen sich aus
Die Lufthansa hat ihre Flughöhe wieder erreicht. Nach Jahren operativer Probleme und schwacher […] (00)
 
 
Suchbegriff