Experte: Abschied von Glühbirne spart ein AKW

München/Wuppertal (dpa) - Der Abschied von der klassischen Glühbirne ist nach Experteneinschätzung ein richtiges Signal im Kampf gegen den Klimawandel.

«Natürlich ist das nicht die Lösung für alle Probleme, es gibt andere Bereiche, die eine erheblich größere Bedeutung haben, aber es ist ein Baustein», sagte Claus Barthel vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie der Deutschen Presse- Agentur dpa. Immerhin mache die Beleuchtung für Privathaushalte sowie für Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungsunternehmen etwa 15 Prozent des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland aus.

Rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid könnten sich nach Schätzungen der Klima- und Energieexperten alleine in Deutschland einsparen lassen, wenn alle herkömmlichen Glühbirnen im privaten Gebrauch durch Energiesparlampen ersetzt würden. Das entspreche etwa einem halben Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes in Deutschland, sagte Barthel. «Das klingt vielleicht erst mal wenig, aber dass eine Technologie alleine das schafft, ist schon ganz gut.»

Gemessen am Strombedarf ließe sich zudem etwa die Leistung eines Atomkraftwerks einsparen. Zusammen mit der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energien helfe die Umstellung beim Klimaschutz. Bedeutender seien aber etwa klimafreundlichere Formen der Raumbeheizung, die etwa für ein Viertel bis ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland verantwortlich sei.

Dass es in den vergangenen Wochen vielerorts zu Hamsterkäufen für Standard-Glühbirnen gekommen sein soll, weil Verbraucher an gewohnter Beleuchtung festhalten wollen, hält Barthel für ein Übergangsproblem. «Das wird sich mit der Zeit von selbst erledigen», sagte der Experte. Weil die Auswahl bei Energiesparlampen anfangs recht klein gewesen sei, seien bei vielen Kunden Vorurteile beispielsweise über die Qualität des Lichts entstanden. Hersteller und Handel hätten aber viel getan, um die Angebotspalette zu erweitern und arbeiteten auch an weiteren Verbesserungen. «Hamsterkäufe werden irgendwann irrelevant werden», ist Barthel überzeugt.

Generell hätte die Politik aus seiner Sicht bei dem Thema stärker auf Freiwilligkeit und weniger auf Verordnungen setzen sollen. «Man hätte beispielsweise für Industrie und Baumärkte mehr Anreize geben sollen, ihre Angebote zu verbessern.» Die Reglementierung hingegen habe bei manchen Verbrauchern den Widerstand gegen die Umstellung möglicherweise erst angefacht.

Gespräch: Christine Schultze, dpa

[Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH]: Döppersberg 19, Wuppertal

Elektro / Energie / Umwelt
29.08.2009 · 12:57 Uhr
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