Chile auf dem Weg zur 40-Stunden-Woche: Ein Schritt für mehr Work-Life-Balance
In einer bemerkenswerten Entwicklung hat Chile den Grundstein für eine Reform des Arbeitsmarktes gelegt, die international Aufsehen erregen dürfte. Mit dem Inkrafttreten des neuen 40-Stunden-Gesetzes erfolgt eine schrittweise Reduzierung der Wochenarbeitszeit, die aktuell bei 45 Stunden liegt. So wird die Arbeitsbelastung zunächst auf 44 Stunden minimal verringert, bevor sie in den kommenden Jahren weiter sinken wird. Im April 2026 ist eine Anpassung auf 42 Stunden vorgesehen, um schließlich im Jahr 2028 das Ziel von 40 Stunden pro Woche zu erreichen. Ein umso bedeutender Schritt, da die Entlohnung der Arbeitnehmer unverändert bleibt.
Arbeitsministerin Jeannette Jara hat gegenüber dem Radiosender Cooperativa hervorgehoben, welche positiven Auswirkungen diese Gesetzesänderung mit sich bringt. Die neue Regelung sei ein Gewinn für das gesamte Land, sowohl für die Arbeiter als auch die Unternehmen. Herausgestellt wurde insbesondere das Phänomen der häufigen krankheitsbedingten Fehlzeiten infolge von Erschöpfung und psychischen Erkrankungen, die durch zu hohe Arbeitsbelastung entstehen. Ferner sei die Reform ein Fortschritt in der Anerkennung und Entlastung von Frauen, die oft einer Doppelbelastung durch Beruf und Familie ausgesetzt sind. Innerhalb der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zählt Chile zu jenen Mitgliedsländern mit den höchsten Arbeitsstunden, ein Umstand, der durch die Gesetzesänderung nun schrittweise harmonisiert werden soll. (eulerpool-AFX)