Evotec strebt mit neuer Spitze und Restrukturierung nach Stabilität

Inmitten eines herausfordernden Marktumfelds sucht der Hamburger Pharmawirkstoffforscher Evotec nach einem Kurswechsel. Einen zentralen Punkt der Umstrukturierung bildet eine verstärkte Fokussierung auf profitables Wachstum. Der ab Sommer 2023 neu amtierende Konzernchef Christian Wojczewski wird die Leitung übernehmen und ist angehalten, die Effizienz zu steigern sowie das Unternehmen nach einem Cyberangriff und dem abrupten Abschied des Vorstandschefs Werner Lanthaler wieder auf Stabilitätskurs zu bringen.

Diese unvorhergesehenen Ereignisse haben sich nicht zuletzt auch auf den Aktienkurs niedergeschlagen, der am Markt zu größeren Verlusten führte. Im MDax zeigte sich Evotec als Nachzügler mit einem signifikanten Kursabfall. Die Anleger blieben angesichts der unsicheren Geschäftsentwicklung skeptisch.

Als eine Maßnahme zur Kosteneinsparung plant Evotec, Investitionen in die hauseigene Forschung zurückzufahren und sich statt dessen auf Schlüsselbereiche wie das Biologika-Geschäft zu konzentrieren. Die anstehende Restrukturierung soll laut Unternehmen zu einer deutlichen Steigerung des operativen Gewinns führen, die sich bereits im Jahr 2024 im zweistelligen Prozentbereich bemerkbar machen soll.

Des Weiteren wird Evotec seine finanzielle Berichterstattung überarbeiten und sich dabei auf zwei Kernsegmente konzentrieren: die US-Tochter Just Evotec Biologics und das Segment "Shared R&D", das Partnerschaften in Forschung und Entwicklung widerspiegelt.

Der vergangene Hackerangriff warf allerdings einen großen Schatten auf die Bilanz, wodurch auch die Jahresziele unter der Führung Lanthalers korrigiert werden mussten. Bereinigt um die Cyberattacke, sank das bereinigte Ebitda massiv.

Die mittelfristigen Ziele des Unternehmens stehen indes noch auf dem Prüfstand und sollen mit Wojczewski neu evaluiert werden. Der neue Konzernchef bringt umfangreiche Führungserfahrung mit und soll bis zur Übernahme interimistisch von Mario Polywka vertreten werden.

Analysten wie Charles Weston von RBC sehen den vorsichtigen Ausblick des Konzerns kritisch, ebenso wie Benjamin Jackson von Jefferies die Unsicherheit bezüglich der Gewinnentwicklung herausstellt. Die Börse reagierte empfindlich auf die personellen Veränderungen und die damit einhergehenden Unsicherheiten; der Aktienkurs verzeichnete seit Jahresbeginn einen substantiellen Rückgang.

Auch regulatorische Bedenken werden laut: ehemalige Manager wie Werner Lanthaler stehen im Fokus der Finanzmarktaufsicht Bafin, die verschwiegenerweise nicht über mögliche Untersuchungen äußern möchte, während Evotec jede Stellungnahme verweigert. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 24.04.2024 · 16:58 Uhr
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