Evelyn Palla: Neue Spitze für DB InfraGo und ein Zeichen für mehr Konzernnähe
Evelyn Palla, die frischgebackene Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn, hat eine bedeutende Erweiterung ihrer Aufgaben übernommen: Sie ist nun auch Aufsichtsratsvorsitzende der Infrastrukturtochter DB InfraGo. Wie kürzlich bekannt wurde, fällte diese Entscheidung das Aufsichtsratsgremium am Montag und unterstreicht damit Pallas zentrale Rolle bei der Sanierung und dem Ausbau des maroden Schienennetzes.
Interessanterweise steht diese Personalie im Gegensatz zu den ursprünglich von der Regierung geplanten Maßnahmen, die eine stärkere Abgrenzung zwischen dem DB-Konzern und der Tochtergesellschaft DB InfraGo vorsahen. Durch die enge personelle Verzahnung wird die Beziehung zwischen der Muttergesellschaft und ihrer wichtigen Infrastrukturtochter jedoch intensiviert. Parallel dazu bleibt Philipp Nagl, der Vorstandsvorsitzende von DB InfraGo, entgegen vorheriger Planungen in seiner Position.
Der zunächst als Nachfolger gehandelte Dirk Rompf trat Ende September nach massiver Kritik an seiner Person zurück, woraufhin Nagl seinen Posten weiterhin bekleidet. Unterdessen hat Evelyn Palla seit dem 1. Oktober an oberster Stelle die Geschicke der Deutschen Bahn in der Hand gehabt, nachdem sie Richard Lutz ablöste. Der Zustand und die Zuverlässigkeit des Schienennetzes mit zahlreichen Verspätungen und Ausfällen bleiben weiterhin zentrale Herausforderungen ihrer Amtszeit.

