Europas Sicherheitspolitik im Wandel: Deutschlands neue Rolle
Die geopolitischen Veränderungen, die durch die Abkehr der USA als traditioneller Sicherheitsgarant für Europa hervorgerufen wurden, werfen eine bedeutende Frage auf: Wer wird künftig Europas Schutzschild sein? Besonders in Zeiten, in denen Großbritannien und Frankreich mit finanziellen Engpässen zu kämpfen haben, wird die Diskussion über alternative Sicherheitsstrukturen zunehmend drängender.
In dieser sicherheitspolitischen Ausnahmesituation könnte Deutschland eine maßgebliche Führungsposition einnehmen. Eine gut ausgerüstete Bundeswehr wäre in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zur konventionellen Abschreckung Russlands zu leisten. So könnten die militärischen Lücken geschlossen werden, die die USA hinterlassen, sollte sich der transatlantische Partner weiter zurückziehen.
Allerdings gibt es auch innenpolitische Herausforderungen, die in diesem Kontext berücksichtigt werden müssen. Jene, die in Berlin eine Lockerung der Brandmauer zur AfD befürworten oder gar auf eine rechte Regierung zielen, sollten sich der außenpolitischen Konsequenzen bewusst sein. Ein nationalistisch geprägtes Deutschland könnte mit einer schlagkräftigen Armee historische Ängste hervorrufen und dadurch die europäische Stabilität gefährden.

