Europas Lebenswissenschaften im Hintertreffen gegenüber USA und China

das ist die klare Botschaft von AstraZeneca-Chef Pascal Soriot. In einem Statement unterstrich er die Notwendigkeit für gesteigerte Forschungsinvestitionen und bessere Bezahlung, um die Wettbewerbsfähigkeit mit den USA und China zu gewährleisten. Soriot, der kürzlich selbst eine umstrittene Gehaltserhöhung erhalten hatte, wies darauf hin, dass die Innovationskraft der Branche vornehmlich von diesen beiden Wirtschaftsräumen ausgehe; Europa würde zusehends den Anschluss verlieren.

Ganz besonders sichtbar wird das Ungleichgewicht im Kampf um hochqualifiziertes Personal, da US-Unternehmen deutlich höhere Gehälter zahlen. Soriot, dessen neues Gehaltspaket trotz Kontroversen 18,7 Millionen Pfund im Jahr erreichen kann, rechtfertigt diese Summe mit dem Bestreben, die Geschäftsführung von AstraZeneca auch für internationale Kandidaten attraktiv zu machen. Seine Nachfolge müsse dem globalen Wettbewerb standhalten können.

Die Warnung des AstraZeneca-Chefs spiegelt eine breitere Diskussion über die Wettbewerbsfähigkeit Europas wider, welche politische und Wirtschaftsführer auf dem gesamten Kontinent führen. Nicolai Tangen, Chef des norwegischen Ölfonds, formulierte es jüngst scharf: Europäer seien "weniger fleißig" als Amerikaner, was erklärt, wieso US-Unternehmen in Sachen Innovation voraus sind.

Die Analyse der Europäischen Kommission unterstreicht die Diskrepanz: Nur 12 Prozent der weltweit forschungsintensivsten Unternehmen sind in Europa angesiedelt, während die USA mit 55 Prozent und China mit 17 Prozent dominieren. AstraZeneca selber hat unter Soriot intensiv in Forschung und Entwicklung investiert und Erfolgsprodukte wie die Krebsmedikamente Tagrisso und Imfinzi mit Verkaufserlösen von 1,6 bzw. 1,1 Milliarden Dollar im ersten Quartal auf den Markt gebracht.

Auch Akquisitionen kleinerer Biotechnologieunternehmen gehören zur Strategie des Konzerns, wobei Soriot nun ankündigt, das Tempo bei solchen Aktivitäten zukünftig zu drosseln, nachdem man strategisch wichtige Technologien und Plattformen erworben hat.

Mit einem Umsatz von 12,7 Milliarden Dollar im ersten Quartal 2024, einem Wachstum von 19 Prozent gegenüber den Erwartungen, zeigt AstraZeneca dennoch aufsteigende Tendenzen. Getrieben von einem Zuwachs um 26 Prozent im Bereich Onkologie und um 45 Prozent bei dem Diabetes- und Herzinsuffizienzmedikament Farxiga, das 1,9 Milliarden Dollar erlöste, untermauert der Konzern seine Prognose von einem niedrigen bis mittleren zweistelligen Umsatz- und Gewinnwachstum für das aktuelle Jahr. (eulerpool-AFX)

Pharma
[Eulerpool News] · 25.04.2024 · 18:21 Uhr
[0 Kommentare]
 
Wohnkosten: Drittel zahlt zwischen 20 und 30 Prozent des Einkommens
Berlin - Ein knappes Drittel der Bundesbürger gibt zwischen 20 und 30 Prozent des monatlichen […] (00)
Management: Heinz Hoenig mit Herzproblem im Krankenhaus
Berlin (dpa) - Schauspieler Heinz Hoenig liegt nach Angaben seines Managements wegen eines akuten […] (00)
Giro-Debüt, dann Double? Pogacar will Großes erreichen
Turin (dpa) - Tadej Pogacar will schon zum Auftakt der 107. Auflage des Giro d'Italia das […] (00)
Bestätigt: Greg Abel wird Warren Buffetts Nachfolger
Vor der anstehenden Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway wird die Frage der […] (00)
Hardware für Videospiele im Auto: Wie gefährlich ist der neue Trend?
Während es seit einer gefühlten Ewigkeit bei Fahrzeugen der entsprechenden Preiskategorie, für […] (05)
Die Landtierärzte dürfen sich im RTL-Hauptprogramm versuchen
RTL setzt im Tagesprogramm am Sonntag weiterhin auf allerlei tierische Doku-Soaps. Ab dem 26. Mai bedient […] (00)
 
 
Suchbegriff