Europaparlament plädiert für gelockerte Richtlinien bei gentechnisch verändertem Saatgut

Das Europäische Parlament zielt darauf ab, das Lebensmittelsystem durch die Förderung nachhaltig entwickelter und krisenbeständiger Pflanzensorten zu stärken. In diesem Zusammenhang hat sich eine Mehrheit der Abgeordneten jüngst für eine Lockerung der Regeln für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) in der Landwirtschaft ausgesprochen. Trotzdem setzt sich das Parlament dafür ein, dass, im Gegensatz zum ursprünglichen Vorstoß der EU-Kommission, auch mit neuen gentechnischen Methoden produzierte Lebensmittel eindeutig als solche zu kennzeichnen sind – unabhängig davon, ob sie herkömmlich hätten erzeugt werden können.

Die Kenntlichmachung solchen Saatguts unterstreicht die Transparenz und Wahlfreiheit der Verbraucher; selbst wenn derartige GVOs von traditionellen Züchtungen visuell nicht zu unterscheiden sind. Diese Progression in der Legislativpolitik der EU bedarf jedoch weiterer Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten und wird vermutlich keine endgültige Formulierung vor den anstehenden europäischen Wahlen annehmen – eine einheitliche Verhandlungsposition seitens der EU-Staaten steht noch aus.

Sollten sich die gelockerten Regularien durchsetzen, könnte dies die Züchtung neuer, mit modernen gentechnischen Verfahren verbesserte Pflanzen vereinfachen. Solche Fortentwicklungen werden mit der Hoffnung auf höhere Nährstoffgehalte und einer gesteigerten Resilienz gegenüber klimatischen Veränderungen verknüpft. Das Ziel: ein geringerer Einsatz von Pestiziden. Ökologische Landwirte, die auf Gentechnikfreiheit setzen, sollen von dieser Entwicklung nicht beeinflusst werden – sie fürchten allerdings die unkontrollierte Ausbreitung GVO über ihre Feldgrenzen hinweg.

Das Vorhaben ist umstritten, einige Abgeordnete, darunter Angehörige des Grünen- und SPD-Fraktionen, wie auch Carola Rackete, eine führende Kandidatin der Linken, äußerten Bedenken hinsichtlich potenzieller Umweltrisiken und einer bevorzugten Bereicherung großer Agrarkonzerne. Doch der CDU-Abgeordnete Peter Liese und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sehen in der Maßnahme keine unverantwortlichen Risiken, sondern vielversprechende Potenziale für die Agrarwirtschaft.

Die Forderungen des Parlaments beinhalten zudem ein absolutes Verbot von Patenten auf Pflanzen oder deren Teile, die mittels neuester gentechnischer Verfahren gezüchtet wurden, um rechtliche Unsicherheiten und finanzielle Belastungen für Produzenten auszuschließen. Laut der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ist Genmanipulation in der Landwirtschaft zwar lange Tradition, doch mit Entdeckung der Genschere und deren Fähigkeit, gezielte Veränderungen im Erbgut zu initiieren, erreicht die Agrartechnologie eine neue Dimension der Präzision. (eulerpool-AFX)

Green
[Eulerpool News] · 07.02.2024 · 19:37 Uhr
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