Europäischer Aktienmarkt mit Erholungstendenz
Die europäischen Leitindizes zeigten sich am Mittwoch resilient und machten Terrain gut nach den Rückschlägen vom Vortag. Maßgeblich beigetragen zu dieser Aufwärtsbewegung haben die erstarkten Papiere des Luxusgüterherstellers LVMH, die den EuroStoxx 50 bis zum Mittag auf ein Plus von 0,8 Prozent und 4956,40 Punkte hievten. Auch der französische Cac 40 markierte einen Anstieg von 1,2 Prozent und schloss bei 8027,59 Punkten, während der britische FTSE 100 eine Zunahme von 0,52 Prozent auf 7861,37 Punkte verbuchte.
Trotz individueller Gewinner hielten sich die Erfolge insgesamt in Grenzen. Der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets wies auf die fortbestehende Unsicherheit und die Sorgen wegen potenzieller geopolitischer Konflikte im Nahen Osten hin. In den nächsten Tagen dürften Unternehmensbilanzen auf beiden Seiten des Atlantiks verstärkt ins Zentrum des Anlegerinteresses rücken, merkte Analyst Pierre Veyret von ActivTrades an. Deren Ausgang könnte maßgeblich über die künftige Positionierung an den Märkten entscheiden.
Die bereits veröffentlichten Quartalsberichte offenbarten sowohl positive als auch negative Akzente. LVMH-Aktien legten um beachtliche 4,7 Prozent zu. Zwar seien keine wesentlichen Überraschungen in deren Quartalsbericht zu erkennen gewesen, doch aufgrund der bisher gedämpften Erwartungshaltung sei das Resultat dennoch ermutigend, so die Analyse von JPMorgan und Barclays.
Überdurchschnittlich positiv wurden ebenso die Aktien von Adidas aufgenommen, die einen Aufschwung von acht Prozent verzeichneten. UBS-Analystin Zuzanna Pusz kommentierte diese Entwicklung als Bestätigung einer dynamischen Geschäftsperformance und sprach Adidas dabei eine der stärksten Wachstumsperspektiven der Branche zu.
Gegenläufige Tendenzen zeigte der Rohstoffsektor, der jedoch von den Fortschritten der Rio Tinto-Aktien profitieren konnte. Trotz eines gemischten Berichts vertraut Analyst Matt Greene von Goldman Sachs darauf, dass die Prognosen für 2024 weiterhin erreichbar bleiben.
Konträr dazu standen die Papiere von ASML, die mit einem Minus von 3,1 Prozent die größten Verlierer des Tages darstellten und den europäischen Technologiesektor belasteten. Die Quartalsbilanz sei zwar grundsolide, der Ausblick für das zweite Quartal jedoch weniger überzeugend, so die Experten von Stifel. Vor allem der schwächelnde Auftragseingang im ersten Quartal werfe Fragen bezüglich der Umsatzerwartungen für das kommende Jahr auf. (eulerpool-AFX)