Europäische Börsen fangen sich nach Verlusten – LVMH beflügelt
Nach einem Tag mit beträchtlichen Verlusten haben Europas Leitbörsen wieder etwas Tritt gefasst. Insbesondere das französische Luxusgüterunternehmen LVMH stand im Rampenlicht und half dem EuroStoxx 50, den Handelstag mit nur einem leichten Minus von 0,06 Prozent auf 4914,13 Punkte zu beenden, nachdem der Index im frühen Geschäft noch auf seinen niedrigsten Stand seit einem Monat abgesackt war. Der Cac 40 in Frankreich konnte sich mit einem Aufschlag von 0,62 Prozent auf 7981,51 Punkte noch deutlicher erholen. Mit einem Plus von 0,35 Prozent auf 7847,99 Punkte schloss auch der britische FTSE 100 im grünen Bereich.
Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, wies auf anhaltende Unsicherheiten hin, die besonders geopolitische Spannungen im Nahen Osten betreffen und mutmaßlich das Börsengeschehen noch länger beeinflussen werden. In Kürze dürften jedoch Quartalsergebnisse internationaler Unternehmen die Aufmerksamkeit der Investoren stärker einnehmen.
Die jüngsten Quartalsberichte zeichneten ein gemischtes Bild. Während die Ergebnisse von Adidas und LVMH positiv aufgenommen wurden, enttäuschten die von ASML die Marktteilnehmer. LVMH-Aktien legten um 2,8 Prozent zu, ein Plus, das von Barclays Bank als positive Überraschung angesehen wurde, nachdem die Anlegerstimmung zuvor eher verhalten war.
Adidas konnte sogar mit einem Sprung von 8,6 Prozent glänzen. UBS-Analystin Zuzanna Pusz hob hervor, dass die vorgelegten Eckdaten eine zunehmende Geschäftsdynamik andeuten und Adidas damit eine der attraktivsten Wachstumsgeschichten der Branche biete.
Demgegenüber gaben ASML um 6,7 Prozent nach und sorgten damit für Druck im europäischen Technologiesektor. Obwohl die Quartalszahlen von Analysten bei Stifel als grundsätzlich solide angesehen wurden, konnte der Ausblick für das folgende Quartal nicht überzeugen, was den Amsterdamer Leitindex um etwa 1 Prozent fallen ließ.
Ein Lichtblick im angeschlagenen Rohstoffsektor war Rio Tinto mit einem Kursanstieg von 2,6 Prozent. Trotz eines zwiespältigen Ergebnisberichts sah Goldman Sachs-Analyst Matt Greene das Ziel für 2024 weiterhin in greifbarer Nähe. (eulerpool-AFX)