Euro rutscht weiter ab – Deutsche Konjunkturerholung vermag nicht zu stützen
Der Euro setzt seinen Sinkflug fort und markiert am Freitag neue Tiefstwerte. Mit einer kurzfristigen Berührung der Marke von 1,0808 US-Dollar erreichte die Gemeinschaftswährung ihren niedrigsten Stand seit dem frühen März. Auch am Nachmittag konnte sich der Euro kaum erholen und notierte bei 1,0815 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) steuerte mit einem festgesetzten Referenzkurs von 1,0823 Dollar gegenüber 1,0907 Dollar am Vortag bei. Dieser Kursübergang bewertet den Dollar mit 0,9239 Euro, contra dem vorherigen Wert von 0,9168 Euro.
Hoffnungen auf eine Stützung des Euro durch das aktuelle Geschäftsklima in Deutschland blieben enttäuscht. Obgleich das Ifo-Institut für März eine überraschend positive Entwicklung vermeldet und der wichtigste Indikator für die wirtschaftliche Früherkennung seinen höchsten Wert seit dem Sommer des Vorjahres erreicht, blieb eine währungspositive Reaktion aus. Ulrich Kater, der Chefvolkswirt der Dekabank, wählt zur Umschreibung der aktuellen Lage den Ausdruck "zarte Frühlingsgefühle in der deutschen Konjunktur", merkt jedoch an, dass die Unternehmensstimmung weiter gedämpft bleibt. Die Gründe sieht er in einem wirtschaftspolitischen Stillstand innerhalb Deutschlands, der sich negativ auf die zukunftsbezogenen Erwartungen auswirkt.
In weiteren Währungsrelationen legt die EZB die Referenzkurse auf 0,85795 britische Pfund, 163,74 japanische Yen und 0,9729 Schweizer Franken je Euro fest. Im Vergleich zum Vortag bedeuten diese Kurse eine geringfügige Abwertung des Euro. Parallel dazu erlebte der Goldmarkt einen Rücksetzer, wobei die Feinunze in London am Nachmittag zum Handel für 2169 Dollar angeboten wurde – ein Minus von 12 Dollar gegenüber dem Vortag. (eulerpool-AFX)