Euro auf Höhenflug: Starke Kursgewinne gegen den Dollar
Der Euro zeigt sich weiterhin robust und hat am Mittwoch die Marke von 1,16 US-Dollar überschritten. Besonders im New Yorker Handel konnte die Gemeinschaftswährung ihre Gewinne weiter ausbauen und wurde zuletzt mit 1,1664 Dollar bewertet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1604 Dollar festgelegt, was einen Rückgang des Dollarwertes auf 0,8617 Euro bedeutete.
Die positive Entwicklung des Euro basiert maßgeblich auf schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA, die den Dollar belasten. Insbesondere eine überraschend eingetrübte Stimmung im US-Dienstleistungssektor trug zu dieser Entwicklung bei. Währenddessen blieben am Mittwoch relevante Konjunkturdaten aus den USA aus, was Spekulationen um die zukünftige Ausrichtung der Geldpolitik verstärkt.
Zusätzliche Unsicherheiten werden von der bevorstehenden Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump darüber, wer im Fed-Direktorium nachrücken wird, ausgelöst. Trump hat klar gemacht, dass er nur einen Nachfolger ernennen wird, der sich für eine Niedrigzinspolitik ausspricht. Zudem sorgt Trumps Zollpolitik mit neuen Abgaben gegenüber Indien für Unruhe. Ein kürzlich unterzeichnetes Dekret sieht eine Erhöhung der Zölle auf 50 Prozent für viele indische Produkte vor.
Schwache Wirtschaftsdaten aus Deutschland vermochten dem Euro keinen Dämpfer zu verpassen. Trotz eines erneuten Rückgangs bei den Auftragseingängen in der Industrie sehen sich Volkswirte überrascht. Vincent Stamer von der Commerzbank merkt an, dass besonders Aufträge aus Nicht-EU-Ländern rückläufig sind, was auf die Wirkung von US-Zöllen hinweisen könnte. Dennoch bleiben die Auftragseingänge auf einem niedrigen Niveau und enttäuschen Hoffnungen auf eine Erholung der deutschen Industrie.

