EU prüft Sanktionen für Unternehmen wegen Geschäften mit Russland
In den Gängen der Europäischen Union hallen Überlegungen wider, Sanktionen gegen eine Reihe von Firmen zu verhängen, da diese trotz bestehender Handelsbeschränkungen weiterhin verbotene Waren aus den EU-Ländern beziehen und diese nach Russland weiterleiten. Ein Einblick in eine Untersuchung, die Bloomberg vorliegt, spricht von mehr als einem Dutzend Unternehmen, die sich in einem sensiblen wirtschaftlichen Grenzbereich bewegen. Diese Gesellschaften, die über ein breites Standortspektrum von Russland bis hin zu der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und Hongkong verstreut sind, stehen im Verdacht, Geschäfte im Millionenbereich mit für Russlands Militär relevanten europäischen Produkten abzuwickeln. Der Verdacht wiegt schwer, da die Europäische Union nach der Verhängung von Handelsrestriktionen von einer strikten Einhaltung dieser ausgeht. In der Gesamtschau sind die Vorwürfe brisant und stellen die betroffenen Firmen in ein diffuses Licht internationaler Rechtsverstöße. Eine Stellungnahme der Europäischen Kommission steht derweil aus; eine angefragte Rückmeldung blieb bisher aus. Angesichts der heiklen Lage befassen sich nun die zuständigen EU-Organe mit einer möglichen Ahndung dieser Geschäftsgebaren. Die Liste der Unternehmen, die im Zuge der Sanktionspolitik revidiert werden könnten, illustriert den ernsthaften Willen der EU, ihre Handelssanktionen durchzusetzen und unterstreicht ebenso den Ernst der Lage in den internationalen Handelsbeziehungen. (eulerpool-AFX)