EU-Kommission kritisiert Tiktok wegen unzureichender Werbeerfassung
Die Europäische Kommission hat Tiktok ins Visier genommen und festgestellt, dass die Plattform möglicherweise gegen den Digital Services Act (DSA) verstößt. Die Online-Plattform, bekannt für ihre viralen Videos, bietet nach Auffassung der Kommission unzureichende Informationen über ihre Werbeanzeigen an und könnte dafür mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt werden.
Kernpunkt der Kritik: Tiktok veröffentlicht kein Anzeigenregister, wie vom DSA gefordert. Dieses Register ist für Forscher und die Zivilgesellschaft essenziell, um betrügerische Praktiken und manipulative Inhalte aufzudecken. Tiktok verteidigt sich und betont, dass man die Ziele der Verordnung unterstütze, wenn auch unterschiedlicher Interpretationen zu den Vorgaben bestehen.
Das Unternehmen ist bereit, den Dialog mit der Kommission fortzusetzen. Henna Virkkunen, Vizepräsidentin der EU-Kommission, betonte die Wichtigkeit von Werbetransparenz und erklärte, dass Bürger wissen müssen, wer hinter den digitalen Botschaften stecke, um demokratische Prozesse zu schützen.
Sollte Tiktok keine Nachbesserungen vornehmen, droht eine Geldstrafe von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes der Plattform. Die Angelegenheit basiert auf umfassenden Untersuchungen der Kommission, die interne Dokumente, Tests und Expertenmeinungen umfassen.
Tiktok steht jedoch nicht allein unter Beobachtung: Auch andere US-Plattformen wie die von Elon Musk geführte X sowie der Meta-Konzern sind derzeit Ziel von DSA-Ermittlungen.