EU: Kein Strafverfahren gegen Slowakei

Brüssel (dpa) - Die Entscheidung der Slowakei gegen Finanzhilfen für Griechenland wird kein Strafverfahren der EU nach sich ziehen. «Es ist der Bruch einer politischen Verpflichtung. Ein Bruch der Solidarität in der Euro-Gruppe», sagte ein Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel.

«Ich spreche aber nicht im juristischen Sinne», so der Sprecher. Die EU-Kommission kann einen Mitgliedsstaat vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen, wenn das Land gegen EU-Recht verstoßen hat. Geht es dagegen nur um politische Verstöße unterhalb der rechtlichen Ebene, kann der Rat der EU-Minister über Maßnahmen beraten. Die Gruppe der 16 Euro-Staaten wird sich bei ihrem nächsten Treffen im September mit diesem Vorgang beschäftigen, erwartet EU-Währungskommissar Olli Rehn. Ob sie Sanktionen ins Auge fassen, ist nach Angaben aus Kommissionskreisen aber offen.

Das slowakische Parlament hatte am Vorabend beschlossen, dass die Slowakei sich als bisher einziges Land der Eurozone definitiv nicht an gemeinsamen Finanzhilfen für das von der Staatspleite bedrohte Griechenland beteiligen wird. Im Mai hatte die frühere sozialdemokratische Regierung dem Beschluss in der Euro-Gruppe noch zugestimmt, Griechenland mit rund 80 Milliarden Euro bilateralen Krediten vor dem Staatsbankrott zu retten.

An der Zahlung der ersten Tranche der Kredite hatte sich das Land aber bereits nicht mehr beteiligt. Nach den Wahlen im Juni war eine neue bürgerliche Regierungskoalition an die Macht gekommen, die die Griechenlandhilfe überwiegend ablehnt. Dass die Slowakei diese Vereinbarung nun aufkündige, sei «sehr zu bedauern», sagte der EU-Sprecher.

Der Anteil der Slowakei an der Finanzhilfe sei mit einem Prozent oder 816 Millionen Euro gering und gefährde nicht das Paket für Griechenland, betonte die EU-Kommission. Was nun mit der fehlenden Summe geschehe, sei noch offen. «Das werden die Finanzminister entscheiden», sagte der Sprecher. Denkbar ist, dass der Betrag ganz wegfällt. Der Rahmen von 80 Milliarden Euro gilt als Höchstgrenze, der keineswegs ganz ausgeschöpft werden soll. Denkbar wäre aber auch, dass die übrigen Euro-Länder die Anteile neu berechnen und die Summe der Slowakei mitübernehmen.

EU / Finanzen / Griechenland / Slowakei
12.08.2010 · 14:17 Uhr
[2 Kommentare]
 
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Kiew (dpa) - Russische Truppen rücken laut Medienberichten im Osten der Ukraine weiter vor. Das […] (01)
XDefiant – Neues zum Start der Preseason
Ubisoft gab bekannt, dass die Preseason des Free-to-Play-Arcade-Shooters XDefiant am 21. Mai […] (00)
Verstappen krönt perfekten Tag mit Pole Position in Miami
Miami (dpa) - WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat sich die Pole Position für das Formel-1- […] (02)
Halbfinale bei «The Masked Singer»: Elfe Elgonia enttarnt
Köln (dpa) -Nadja Benaissa ist die fröhliche Elfe Elgonia gewesen: Die 42 Jahre alte No-Angels- […] (00)
Waste Management steigert Gewinn durch neue Routen
Waste Management, der führende US-amerikanische Entsorgungs- und Recyclingkonzern, verzeichnet […] (00)
Natron Energy: In den USA geht ein Natrium-Ionen-Akku ohne Lithium in die Massenproduktion
Das Unternehmen Natron Energy gilt als eine der Vorreiterfirmen in Sachen Natrium-Ionen- […] (01)
 
 
Suchbegriff