Eskalation in Nahost: Waffenruhe in Gefahr
Während die Spannungen im Gazastreifen und im Libanon erneut eskalieren, bricht die islamistische Hamas die Waffenruhe, indem sie eine Rakete abfeuert. Unglücklicherweise traf diese im umkämpften Küstengebiet den Stadtteil Nuseirat, was den Tod eines 14-jährigen Jungen zur Folge hatte. Ein israelischer Armeesprecher bezeichnete diesen Vorfall als klaren Bruch der am 19. Januar in Kraft getretenen Waffenruhe.
Im Zuge der Eskalation beschuldigte Israel auch die verbündete Hisbollah im Libanon, gegen die dortige Waffenruhe verstoßen zu haben. In Reaktion darauf griff die israelische Luftwaffe mit gezielten Bombardierungen Waffenlager und Abschussanlagen der Hisbollah im Libanon an. Zeitgleich kam es zu Protesten in Beirut, bei denen Anhänger der Miliz mit brennenden Reifen Straßen blockierten – eine Reaktion auf die Versagung der Landeerlaubnis eines iranischen Flugzeugs.
Die von Israel und dem Libanon bis zum 18. Februar vereinbarte Waffenruhe befindet sich damit auf wackligem Fundament. Der US-Außenminister Marco Rubio forderte indes auf der Münchner Sicherheitskonferenz die arabische Welt auf, eigene Lösungen für den konfliktreichen Gazastreifen zu entwickeln. In einem Interview kritisierte Rubio, dass arabische Staaten für den Gazastreifen wenig tun und empfahl eine dauerhafte Umsiedlung der dort lebenden Palästinenser.
Im Zuge dessen stellte Rubio klar, dass die Hamas im Gazastreifen keine politische Rolle mehr spielen dürfe, da Israel dies nicht länger hinnehmen wolle. Angesichts dieses diplomatischen Dilemmas rief Rubio die Diplomaten der Region dazu auf, eigene Pläne zur Lösung des Konflikts vorzulegen und warb für die Unterstützung des umstrittenen Plans von US-Präsident Donald Trump. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, da Rubio hofft, dass die arabischen Nachbarstaaten konkrete Vorschläge entwickeln.
Die Hamas zeigte sich zuletzt in Gesprächen mit ägyptischen Vermittlern kooperativ und versprach die Freilassung weiterer Geiseln am Samstag, um weitere Spannungen zu entschärfen. Von israelischer Seite gab es jedoch vorerst keine Bestätigung für diese Pläne, weshalb die Lage weiterhin höchst angespannt bleibt.