Erfolgszug der ETFs: US-Investoren sparen Milliarden
US-amerikanische Investoren haben bemerkenswerte 250 Milliarden Dollar eingespart, indem sie auf Exchange Traded Funds (ETFs) setzten, anstatt auf herkömmliche Investmentfonds. Diese Berechnung stammt von der Bank of America. Seit der Einführung der ETFs im Jahr 1993 haben sich diese als kosteneffiziente Alternative etabliert, insbesondere durch niedrigere Steuerbelastungen und geringere Gebühren.
Die durchschnittliche Gesamtkostenquote von ETFs beträgt in den USA nur 0,16 Prozent der Vermögenswerte, im Vergleich zu 0,44 Prozent bei Investmentfonds. Während die niedrigeren Gebühren ein wesentlicher Vorteil sind, spielen vor allem die Steuervorteile eine entscheidende Rolle bei den Ersparnissen der Investoren. Die Steuerbelastung für ETF-Investoren fällt mit 0,36 Prozent deutlich geringer aus als die 1,28 Prozent für Anleger in Investmentfonds.
Ein weiterer Vorteil der ETFs resultiert aus der Struktur ihrer "In-kind"-Transaktionen. Anders als Investmentfonds, die Anteile ihrer Bestände verkaufen müssen, um Rücknahmen zu bedienen, liefern ETFs Aktienkörbe direkt an ihre "authorised participants". Dadurch vermeiden sie die Weitergabe von Kapitalgewinnen an die Endanleger. Zudem sind ETFs oft passiv verwaltet und haben dadurch einen geringeren Portfolio-Umschlag als aktiv gemanagte Fonds.
ETFs sind zwar bei Verkaufsbeständen kapitalertragssteuerpflichtig, profitieren jedoch von einer meist günstigeren Besteuerung langfristiger Kapitalgewinne. Im Vergleich dazu haben einige große Investmentfonds wie das Morgan Stanley Institutional Fund Trust Dynamic Value Fahrzeug steuerintensive Kapitalgewinne von über 52 Prozent ihrer Anlagen verteilt.
Laut Jared Woodard, Investment- und ETF-Stratege bei BofA Securities, haben Investoren seit 1993 durch ETFs signifikante Steuer- und Gebührensenkungen erlebt. So entgingen Anleger zahlreicher Steuerverpflichtungen, selbst wenn 57 Prozent der Investmentfonds in steuerbegünstigten Rentenkonten gehalten werden.
Der kontinuierliche Trend, von aktiv gemanagten Fonds zu passiven ETFs zu wechseln, hält an. In den letzten zehn Jahren zogen Anleger über 2 Billionen Dollar aus heimischen Aktienfonds ab und investierten einen ähnlichen Betrag in heimische Aktien-ETFs. Damit dürfte die Erfolgsbilanz der ETFs weiter steigen, während politische Initiativen zur Änderung der steuerlichen Behandlung der Fondsstrukturen bislang ausgeblieben sind.

