Entspannung im Nahverkehr: Tarifstreit in Baden-Württemberg beigelegt
Reisende, die auf den öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg angewiesen sind, dürfen aufatmen. Nach monatelangen Auseinandersetzungen wurde der Tarifkonflikt bei sieben kommunalen Verkehrsbetrieben zu einem guten Ende geführt. Die verhandelnden Parteien, die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) und der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV), verkündeten, dass in der fünften Verhandlungsrunde eine Einigung erzielt wurde, die nun noch von den Verdi-Mitgliedern in einer zweiten Abstimmung bestätigt werden muss.
Die Eckpunkte der Vereinbarung versprechen beachtliche Verbesserungen für die Beschäftigten: In drei Schritten soll die Arbeitszeit von derzeit 39 auf 37,5 Wochenstunden reduziert werden, ohne dabei Einbußen beim Lohn hinnehmen zu müssen. Zudem wird eine neue Nahverkehrszulage in Höhe von 150 Euro monatlich eingeführt. Verbesserungen sind ferner bei den Regelungen zu Verspätungen, Zuschlägen und beim Urlaubsgeld geplant. Konkret bedeutet dies für einen Mitarbeiter im Fahrdienst ein finanziell messbares Plus von etwa 300 Euro pro Monat. Insgesamt lässt sich dies als Erhöhung um mehr als zwölf Prozent quantifizieren.
Diese Einigung beendet einen seit Ende Januar andauernden Verhandlungsmarathon, in dessen Verlauf bereits der öffentliche Personennahverkehr in einigen Städten merklich beeinträchtigt wurde. Nach mehreren Verhandlungsrunden und sogar einem zeitweiligen Scheitern der Gespräche, das in einer ersten Urabstimmung mit deutlicher Streikbereitschaft der Gewerkschaftsmitglieder endete, legten beispielsweise Bus- und Straßenbahnfahrer an insgesamt fünf Tagen geschlossen die Arbeit nieder. Diese Streiks sowie weitere Warnstreiks sorgten nicht nur bei tausenden Fahrgästen für erhebliche Unannehmlichkeiten, sondern beeinträchtigten auch zahlreiche Schüler während der Abiturprüfungen.
Angesichts der positiven Entwicklung und des vermiedenen unbefristeten Streiks kann der öffentliche Personennahverkehr in den betroffenen Städten, darunter Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz, nun wieder reibungsloser funktionieren und die Pendler sowie Schüler können auf eine stabile Beförderung vertrauen. (eulerpool-AFX)