Elon Musk sieht sich wegen Aussage zu „Bitcoin-Style Encryption“ bei XChat-Start mit Kritik konfrontiert
Elon Musks neueste Ankündigung über ein neues verschlüsseltes Messaging-Feature bei X hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, nicht wegen des Features selbst, sondern wegen seiner verwirrenden Beschreibung der zugrunde liegenden Technologie.
Am 1. Juni enthüllte der Eigentümer von X über seinen offiziellen Account auf der sozialen Plattform, dass das neue XChat „in Rust mit (Bitcoin-Style) Verschlüsselung“ entwickelt wurde.
Warum Experten sagen, dass „Bitcoin-Style Verschlüsselung“ Unsinn ist
Kurz nach Musks Post folgte eine Flut von Kommentaren, die die Genauigkeit seiner Terminologie in Frage stellten. Der bekannte Bitcoin-Befürworter Udi Wertheimer reagierte unverblümt:
“Bitcoin literally doesn’t have any encryption in it whatsoever.”
Der Taproot Wizards-Mitbegründer erklärte weiter, dass BTC kryptografisches Hashing und Signaturen verwendet, die essentiell für die Überprüfung von Datenintegrität und Eigentum sind, jedoch keine Nachrichten verbergen, eine Schlüsselaufgabe der Verschlüsselung.
“Encryption is when you have a message and want to keep it secret. Nothing in the Bitcoin protocol is encrypted… It’s all open, transparent, and viewable by anyone.”
Hinzu kam der Kryptograph Ian Miers, der darauf hinwies, dass Bitcoin keine Privatsphäre bietet und es mit einer Social-Media-Plattform für Bankkonten verglich. „Everything you do is broadcast publicly,“ sagte er. „It’s the opposite of private.“
Der Zcash-Mitbegründer betonte, dass BTC-Transaktionen sich auf Signaturen für die Authentifizierung stützen und nicht auf Verschlüsselung für Geheimhaltung. Er kritisierte weiter die Unklarheit von Musks Aussage:
“Needless to say, ‘Bitcoin style’ and ‘Rust’ are not descriptions of an encryption scheme, nor are they strong indicators of security for a messaging app.”
Jedoch unterstützten einige andere Stimmen den Tesla-CEO, wobei einige vermuteten, dass er möglicherweise SHA-256-Hashing meinte. Der Computeringenieur Wei Dai bot ebenfalls eine wohlwollende Interpretation an und schlug vor, dass Musk „Bitcoin-style“ mit „Peer-to-Peer“ oder „End-to-End“ Verschlüsselung gleichgesetzt haben könnte. Diese Theorie klärte jedoch nicht auf, welche Verschlüsselungsprotokolle XChat tatsächlich verwendet, und diese Unklarheit fachte die Diskussion nur weiter an.
Musk unter Beobachtung
Die laufende Debatte kommt inmitten breiterer Bedenken bezüglich Musks Führung. Erst vor einem Monat war Tesla gezwungen, öffentlich zu dementieren, dass der Elektrofahrzeughersteller auf der Suche nach einem neuen CEO sei, nachdem das Wall Street Journal gegenteilige Behauptungen aufgestellt hatte.
Dies war angeblich auf die Besorgnis der Investoren über die kontroversen politischen Engagements des 53-Jährigen und sein unberechenbares Online-Verhalten zurückzuführen. Der Tesla-Vorstand bekräftigte sein vollständiges Vertrauen in Musks Führung.
Dieser jüngste Vorfall mit XChat könnte das Ansehen des outspoken Milliardärs unter Technikern weiter untergraben. Wie der pseudonyme Entwickler Yueya.eth treffend bemerkte: „Marketing teams love throwing around crypto buzzwords without understanding basics.“ In einem Ökosystem, in dem Sprache und Genauigkeit das Vertrauen aufbauen, könnte die vage Wortwahl des Gründers von The Boring Company mehr Verwirrung als Begeisterung hervorrufen.

