Elden Ring Nightreign: Patch 1.03 bringt massive Buffs und gefährliche Nerfs
Bevor sich die massiven Tore zu „The Forsaken Hollows“ endgültig öffnen, hat FromSoftware noch ein letztes Geschenk – oder vielleicht eine subtile Warnung – für alle wagemutigen Befleckten vorbereitet. Das Update 1.03 steht ab sofort zum Download bereit und fungiert als technischer wie spielerischer Vorbote für die mit Spannung erwartete Erweiterung, die heute erscheint. Es ist nicht bloß ein notwendiger Unterbau für kommende Inhalte, sondern greift tief in die Balance des Kampfsystems ein. Wer glaubte, perfekt gerüstet zu sein, sollte sein Arsenal und seine Talismane noch einmal einer gründlichen Inspektion unterziehen.
Die Offensive wird entfesselt
Zunächst gibt es Grund zur Euphorie für alle, die den direkten, brutalen Konflikt suchen. Die Entwickler haben die Offensive spürbar gestärkt und belohnen aggressives Vorgehen mehr denn je. Insbesondere die reine Angriffskraft im Nahkampf erfährt eine willkommene Aufwertung. Wer seine Klinge bevorzugt beidhändig führt, darf sich über noch wuchtigere Hiebe freuen, die selbst standhafte Bosse schneller ins Wanken bringen dürften. Auch die Finisher von komplexen Kettenangriffen wurden deutlich poliert, was besonders in Kombination mit neuen Waffen wie dem „Undertaker“ verheerende Synergien verspricht. Es scheint, als wolle das Studio uns ermutigen, die Flucht nach vorn anzutreten, anstatt ängstlich hinter einem Großschild zu kauern.
Ein Tanz auf der Rasierklinge
Doch wo Licht ist, fällt in der Welt von Elden Ring bekanntermaßen auch tiefer Schatten. Die defensiven Mechaniken durchlaufen eine subtile, aber signifikante Transformation, die viele Veteranen zum Umdenken zwingen wird. Effekte, die bei extrem niedriger Lebensenergie die Schadensreduktion aktivieren – wie etwa das oft genutzte Blau gefiederte Astschwert –, lösen nun zwar unter „breiteren“ Bedingungen aus, bieten im Gegenzug aber weniger effektiven Schutz als zuvor. Diese riskante Anpassung zwingt Spieler zu einem gefährlichen Spiel mit dem Tod. Man kann sich nicht mehr blind darauf verlassen, im absolut kritischen Moment durch massive Resistenz wie durch ein Wunder gerettet zu werden. Stattdessen fordert das System nun mehr Präzision und bestraft Leichtsinn gnadenloser.
Ironie des Schicksals
Ähnliche Ambivalenzen finden sich bei den diversen Relikten. Boni für präzise Abwehrkonter und kritische Treffer wurden zwar verstärkt, doch auch hier wurde die Effektivität der passiven Schadensminderung in Notsituationen beschnitten. Es wirkt fast schon ironisch, dass Regisseur Junya Ishizaki die kommende Erweiterung im Vorfeld als nur „ein kleines bisschen schwerer“ bezeichnete. Die systematische Schwächung unserer besten Überlebenswerkzeuge spricht eine deutlich andere, brutalere Sprache. FromSoftware scheint uns sanft, aber bestimmt darauf vorzubereiten, dass wir im „Spirit Shelter“ – wo nun übrigens praktischerweise Feuerkrüge verfügbar sind – öfter respawnen werden, als uns lieb ist. Am 4. Dezember fällt der Startschuss auf PC, PlayStation und Xbox. Dann wird sich zeigen, ob die geschärften Klingen ausreichen, um die Schrecken der Forsaken Hollows zu überleben.


