Elbquerungsstreit vor dem Bundesverwaltungsgericht: Fährbetreiber kämpft um seine Existenz
Der juristische Streit um die zukünftige Autobahn A20 und den dazugehörigen Elbtunnel bei Glückstadt wird am Dienstag erneut vor dem Bundesverwaltungsgericht beleuchtet. Dabei steht die Existenz der traditionellen Elbfähre im Fokus, deren Betreiber FRS Elbfähre durch eine Klage Schadensersatzansprüche sicherstellen möchte. Der Grund dafür liegt in der Befürchtung des Betreibers, dass durch die Realisierung des Tunnelbauprojekts, ein integraler Bestandteil der geplanten Nord-West-Umfahrung Hamburgs, die wirtschaftliche Grundlage seiner Fährlinie zwischen Wischhafen und Glückstadt untergraben werden könnte. Expertengutachten stützen die Annahme, dass mit der neuen Elbquerung, ein Niedergang des Fährbetriebs einhergeht. Das Gericht in Leipzig wird sich dem Sachverhalt annehmen, wobei das Ergebnis der Verhandlungen noch in der Schwebe ist, und auch die Gerichtssprecherin konnte keine Prognose abgeben, ob bereits am Dienstag eine Entscheidung fällt. Ursprünglich waren neben der Klage des Fährbetreibers auch die Beschwerden dreier Umweltverbände angesetzt, deren Verhandlungstermine jedoch vorerst aufgehoben wurden. Die Auseinandersetzung zwischen Mobilitätsfortschritt und ökonomisch-ökologischen Interessen bestehender Infrastrukturen ist kein Novum, zieht sich doch die Umsetzung der A20 bereits über ein Jahrzehnt hin. Die Autobahn soll aus Mecklenburg-Vorpommern kommend östlich von Bad Segeberg enden und bis zur A26 in Niedersachsen verlängert werden, um die Verkehrsführung um Hamburg zu optimieren. Mit dem geplanten Autobahnkreuz Kehdingen bei Drochtersen wird ein weiteres bedeutendes Teilstück dieser visionären Straßenverkehrserweiterung thematisiert. (eulerpool-AFX)
