Einspruch im Bundesrat verzögert Steuerpläne zur Agrardiesel-Vergütung
Der Fortbestand von Steuervergünstigungen für den Agrardiesel wird dank eines beherzten Einspritzers aus der Länderkammer vorerst aufrecht erhalten. Wie ein Sprecher des Bundesrats mitteilte, wurde die Entscheidung über das in der Bundesregierung formulierten Haushaltsfinanzierungsgesetz, das unter anderem die Kürzung der Dieselsubventionen für Landwirte vorsieht, von der Agenda genommen. Der reguläre Prozess einer Fristverkürzung fand keine Zustimmung im sogenannten Ständigen Beirat, ein Umstand, der von Niedersachsens Regierungssprecherin Anke Pörksen als politische Instrumentalisierung und Vertrauensmissbrauch seitens der CDU und CSU markiert wurde.
Das umstrittene Haushaltsfinanzierungsgesetz, das zeitnah vom Bundestag beschlossen werden soll, steht unter besonderer Beobachtung. Es zielt auf eine graduelle Reduktion der Subventionen für Agrardiesel ab, mit einer komplett auslaufenden Förderung bis 2026. Diese Pläne stoßen auf starken Gegenwind seitens der Landwirtschaft und haben bereits zu einer Reihe von Protesten geführt. Die Agrarwirtschaft stehe vor einer überproportionalen Belastung, bemängeln Stimmen aus den Reihen des Deutschen Bauernverbandes.
In der Zwischenzeit haben sich SPD-regierte Bundesländer für einen längeren Übergangszeitraum zur Umsetzung der Kürzungen stark gemacht und einen entsprechenden Antrag auf Beratung durch den Bundesrat gestellt. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht in der temporären Blockade ein klares Signal für eine Neuausrichtung der Maßnahme und fordert eine Rücknahme der Steuererhöhung. Währenddessen verleiht die Unionsfraktion ihrer Kritik durch zwei Anträge im Bundestag Gewicht und versucht durch eine namentliche Abstimmung die Positionen zum Thema transparent zu machen.
Obwohl eine Zustimmung des Bundesrates zum Haushaltsfinanzierungsgesetz nicht erforderlich ist, könnte ein Einspruch den Vermittlungsausschuss aktivieren und für weitere Verzögerungen sorgen. Die kritisierte steuerliche Anpassung ist nur ein Teil des Gesamtpakets, das auch eine Anhebung der Ticketsteuer und eine zeitlich begrenzte Verschärfung von Sanktionen beim Bürgergeld beinhaltet. (eulerpool-AFX)