Einfuhr neue US-Zölle sorgt für transatlantische Spannungen
Die USA haben mit der Einführung neuer Zölle auf Warenimporte aus der EU einen sperrigen Stein ins Rollen gebracht, der für reichlich Wirbel zwischen Washington und Brüssel sorgt. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hatte die Maßnahmen spektakulär auf seiner Plattform Truth Social angekündigt und betonte, Milliarden würden künftig aus Ländern in die USA fließen, die die Vereinigten Staaten jahrelang ausgenutzt hätten. Die EU-Kommission hingegen war davon ausgegangen, dass die erhöhten Zölle von 15 Prozent erst ab morgen in Kraft träten, was in der Kommunikation zwischen beiden Seiten für Verwirrung sorgte. Sowohl die EU als auch rund 70 weitere Nationen sehen sich von den Maßnahmen betroffen. Trumps Vorgehen, Handelsdefizite als nationale Sicherheitsbedrohung zu deklarieren, ist zudem juristisch umstritten. Trump hatte den hohen Zollsatz ursprünglich noch aggressiver bei 30 Prozent angedroht – die Lösung eines Kompromisses um 15 Prozent stellt jedoch viele der von den Zollmaßnahmen betroffenen Branchen nicht zufrieden. Besonders die europäische Automobilindustrie fühlt sich durch die Einführung der Zölle und die im Gegenzug zugesicherte Abgabefreiheit für US-Fahrzeuge in der EU benachteiligt. Im Rahmen der getroffenen Vereinbarung hat die EU auch eingewilligt, Energieprodukte im Wert von 750 Milliarden Dollar aus den USA zu importieren. Darüber hinaus sollen europäische Unternehmen 600 Milliarden Dollar in den USA investieren. Dass es darüber jedoch unterschiedliche Ansichten zur Nutzung dieser Investitionen gibt, lässt die Beziehungen zwischen den USA und der EU zusätzlich wackeln.

