Eine Tragödie des kulturellen Erbes: Flammen zerstören das historische Børsen-Gebäude in Kopenhagen
Ein schwerer Schlag für Dänemarks kulturelles Erbe: Das Børsen, das imposante Gebäude der ehemaligen Kopenhagener Börse und eine der ältesten Handelsplattformen Europas, wurde von einem verheerenden Feuer heimgesucht. Nur wenige Jahre vor seinem 400-jährigen Bestehen brach der Brand in den frühen Morgenstunden aus und führte innerhalb weniger Stunden zum Einsturz des ikonischen, drachenschwanzartigen Turms. Der Verlust des Børsen – errichtet auf Geheiß von König Christian IV., um den Handel in Skandinavien nach zwei großen Kriegen mit der Hanse zu fördern – markiert ein dunkles Kapitel in der nationalen Geschichte. Das Gebäude, welches im holländischen Renaissancestil erbaut wurde und Vielen als architektonisches Kleinod galt, sollte eigentlich anlässlich seines 400. Jubiläums renoviert werden und war zur Zeit des Unglücks von Gerüsten umhüllt. Dänemarks Kulturminister Jakob Engel-Schmidt zeigte sich in einem Beitrag auf sozialen Medien erschüttert über die Zerstörung des historischen Bauwerks, das bis 1974 als Sitz der Börse diente und seitdem als Konferenzzentrum genutzt wird. Der Anblick des brennenden Børsen, neben dessen Feuersäule nun dichter Rauch aufstieg, erinnerte schmerzlich an den Brand der Pariser Kathedrale Notre-Dame im Jahr 2019. Auch Mitarbeiter des Børsen wurden gelobt, da sie dabei halfen, große Gemälde und andere Kunstwerke aus dem Gebäude zu bergen und somit vor dem Feuer zu schützen. Brian Mikkelsen, Leiter der Dänischen Handelskammer und jetziger Eigentümer des Gebäudes, bedauerte zutiefst die 'katastrophale Zerstörung' und betonte, wie bedeutsam das Børsen für das dänische Wirtschaftsleben der letzten 400 Jahre war. Der Brand von Børsen trifft nicht nur die Kopenhagener hart, die seit Jahrhunderten an den Schutz durch den symbolträchtigen Drachenschwanzspier glaubten – auch nachdem das benachbarte Schloss Christiansborg, Sitz des Parlaments und Arbeitsplatz des Premierministers, zweimal niederbrannte. Während die Untersuchungen zur Brandursache weiterlaufen, trauern Kulturschaffende und die Bevölkerung um einen Schauplatz der Geschichte, der nun in Trümmern liegt. (eulerpool-AFX)