Ein Schritt zurück zur Normalität bei Associated British Foods

Ein deutlicher Gewinnzuwachs bei Associated British Foods signalisiert, dass sich das breit aufgestellte Unternehmen nach Jahren der Lieferkettenprobleme wieder einer gewissen Normalität annähert. Die Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Halbjahr führte zu einem beinahe zehnprozentigen Anstieg der Aktienkurse.

Im ersten Halbjahr, das am 2. März endete, verzeichnete das Unternehmen, zu dem neben Primark auch die Lebensmittelmarken Ovaltine und Ryvita gehören, einen Anstieg des Vorsteuergewinns um 37 Prozent auf 881 Millionen Pfund gegenüber 644 Millionen Pfund im Vorjahr. Der Gesamtumsatz stieg leicht um 2 Prozent auf 9,7 Milliarden Pfund.

George Weston, Geschäftsführer von ABF, erklärte, dass die positive Entwicklung durch Investitionen in den letzten Jahren, wie beispielsweise die Eröffnung neuer Läden oder die Automatisierung einiger Lager, vorangetrieben wurde, wodurch sich die Gewinnmargen 'entsprechend auf normalere Niveaus erholten'.

Er äußerte sich gegenüber der Financial Times optimistisch, da das Unternehmen nach den durch die Pandemie verursachten Lagerbestandsknappheiten und Lieferverzögerungen nun nicht mehr mit Lieferkettenproblemen zu kämpfen habe.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten die Unternehmensführer 'ein signifikantes Wachstum sowohl bei der Rentabilität als auch beim Cashflow', nachdem im Januar zunächst nur von 'bedeutenden Fortschritten' in diesen Bereichen die Rede war.

Außerdem wurde eine Zwischendividende von 20,7 Pence pro Aktie bekanntgegeben, die am 5. Juli ausgezahlt werden soll – eine Steigerung um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Aktie stieg im Morgengeschäft um fast 10 Prozent auf etwa 2.743 Pence an, was einen Gesamtanstieg von mehr als 30 Prozent im vergangenen Jahr bedeutet.

Während des Halbjahreszeitraums hat ABF trotz gestiegener Inflation die Preise nicht erhöht, profitierte allerdings von zuvor eingeführten Preisanstiegen, da die Inflation etwas nachließ. Weston merkte an, dass nicht alle Inflationseffekte rückgängig gemacht wurden und die Arbeitskosten in den meisten Ländern, in denen sie tätig sind, weiterhin hoch sind.

Die Gewinnmargen seien bei 'Lebensmitteln und bei Primark' 'ungefähr auf dem Niveau der historisch normalen Margen', wodurch das Unternehmen lediglich zu seinen üblichen Ergebnissen zurückgekehrt sei.

Primark, das Glanzstück des FTSE 100, steigerte seinen Umsatz um 6 Prozent auf 4,5 Milliarden Pfund, während der bereinigte Betriebsgewinn um 45 Prozent auf 508 Millionen Pfund anstieg. Die Betriebsgewinnmarge (angepasst) des Segments stieg auf 11,3 Prozent von zuvor 8,3 Prozent.

Weston bemerkt eine Zunahme der Korbgröße, was einen leichten Aufschwung im Volumen impliziert. Er spekuliert zudem, dass verbessertes Wetter und sinkende Zinsen zu einer lebendigeren Rückkehr zum Einkaufsverhalten führen könnten.

Abschließend spricht er an, dass Primark seinen Click-and-Collect-Service in Großbritannien ausweiten wird, allerdings bleibe die Wirtschaftlichkeit von Heimlieferungen angesichts der niedrigen Preise und anfallenden Kosten nach wie vor unattraktiv. (eulerpool-AFX)