Ein Freihandelsabkommen auf der Kippe: Mercosur und EU vor entscheidendem Treffen
In Montevideo, der charmanten Hauptstadt Uruguays, könnten an diesem Freitag entscheidende Weichen für die globale Wirtschaft gestellt werden. Bei einem wegweisenden Gipfel der Mercosur-Staaten stehen die Verhandlungen mit der Europäischen Union über ein Freihandelsabkommen im Mittelpunkt. Die Hoffnung auf einen Durchbruch ist greifbar, da die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen persönlich an den Gesprächen teilnimmt. Gemeinsam mit den Staatsoberhäuptern von Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay könnte sie den Weg für eines der größten Handelsbündnisse der Welt ebnen.
Ein solches Abkommen könnte eine kolossale Freihandelszone mit über 700 Millionen Menschen schaffen und bedeutende Zölle abbauen, um den Handel zwischen beiden Kontinenten zu fördern. Doch die Verhandlungen waren alles andere als geradlinig: Seit einer Grundsatzeinigung im Jahr 2019 haben fortwährende Auseinandersetzungen um Markt- und Standardfragen die Diskussionen bestimmt. In verschiedenen Ländern wachsen Bedenken bezüglich der Auswirkungen auf Arbeits- und Umweltstandards, was den Abschluss kompliziert.
Sollte das Treffen in Montevideo positiv verlaufen, steht der weitere Prozess dennoch vor einer Reihe von Hürden. Neben der juristischen Prüfung und der Übersetzung der Dokumente bleibt die Frage bestehen, ob eine Aufteilung des Abkommens in einen Handels- und einen politischen Teil erfolgt. Diese Trennung könnte notwendig sein, um Widerstände einiger EU-Mitgliedstaaten wie Frankreich und Polen zu überwinden. Das Ringen um das Abkommen bleibt spannend und könnte noch einige unerwartete Wendungen nehmen, bevor eine endgültige Einigung verkündet werden kann.

