EFSF-Fonds soll als Versicherer für Anleihen operieren

Brüssel/Luxemburg (dpa) - Der Euro-Krisenfonds EFSF wird künftig voraussichtlich als Versicherer für Staatsanleihen operieren. So könnte der Fonds teilweise für Anleihen garantieren und damit den Kauf kritischer Papiere - wie griechischer Staatsanleihen - für Investoren wieder attraktiv machen.

Das sagte ein EU-Diplomat, der mit den internen Beratungen vertraut ist, am Freitag in Brüssel. Auf diese Weise entstünde eine Hebel-Wirkung: Wenn der EFSF für einen Anteil von 20 Prozent garantiere und das Risiko abdecke, würde ein Euro Garantie fünf Euro Finanzierung für ein Krisenland möglich machen. Wankende Euro-Staaten hätten dann wieder besseren Zugang zu frischem Geld. «Die Wirkung wäre fünfmal stärker», sagte der EU-Diplomat. «Das wäre gut für das Land und gut für die Investoren.» Banken, Versicherungen oder Hedge Fonds würden so eher wieder in Anleihen investieren.

Diese Lösung zeichne sich für die Ausgabe neuer Staatsanleihen ab. Die Absicherung der Verluste würde Ländern wie Griechenland, Portugal oder Irland helfen, wieder an den Kapitalmarkt zurückzukehren, sagte der Diplomat. Das werde aber auch die Sorge an den Märkten um die bereits umlaufenden Staatsanleihen beruhigen: «Das hat durchweg positive Folgen.» Nach Beobachtung der Märkte wäre eine Risikoabdeckung von maximal 30 Prozent nötig.

Daneben läuft nach Angaben des Diplomaten die Diskussion weiter, wie der Krisenfonds sein Kreditvolumen auch bei anderen Hilfsinstrumenten effektiver einsetzen könne. Beim EU-Gipfel am 23. Oktober beraten die Staats- und Regierungschefs über ein Gesamtpaket zur Euro-Rettung.

Der EFSF wurde im Mai 2010 von den Euro-Ländern ins Leben gerufen und soll Euro-Staaten mit Krediten vor der Pleite retten. Nach der Reform erhält der Krisenfonds mehr Handlungsmöglichkeiten. So darf er unter anderem auch Staatsanleihen hoch verschuldeter Euro-Staaten aufkaufen und damit die Europäische Zentralbank (EZB) entlasten. Auf diese Weise soll wieder Vertrauen in die Finanzmärkte kommen, um eine Ansteckung anderer Euro-Länder zu verhindern. Der EFSF kann 440 Milliarden Euro Notkredite verleihen.

EU / Finanzen
14.10.2011 · 22:52 Uhr
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