Dynamik am Ölmarkt: Brent und WTI im Preisanstieg
Im aktuellen Handelsgeschehen zeichnet sich ein spürbarer Anstieg der Ölpreise ab. So erreichte ein Fass der Sorte Brent für die Lieferung im Mai einen Wert von 82,77 US-Dollar, was einer signifikanten Steigerung um 56 Cent im Vergleich zum Vorabend entspricht. Ebenfalls einen Aufwärtstrend verzeichnet das amerikanische Leichtöl West Texas Intermediate (WTI) mit einer April-Lieferung, welches um 44 Cent auf 78,37 Dollar pro Barrel kletterte.
Die Entwicklung des Ölmarktes bleibt durch eine Mischung aus Wachstumstendenzen und volatilen Preisschwankungen charakterisiert. Die Obergrenzen der Preise finden insbesondere durch das eingeschränkte Angebot des Opec+-Förderverbundes ihre Bestimmung. Ein erhöhtes Angebot, etwa aus den USA, und eine vielerorts verhaltene Nachfrage bilden hingegen ein Gegengewicht zu möglichen stärkeren Preissteigerungen.
Selbst vermehrte konfliktebedingte Spannungen im Roten Meer, verstärkt durch jüngste Angriffe der Huthi-Rebellen, verursachen keine nennenswerten Ausschläge bei den Ölpreisen. Währenddessen sorgen Überproduktionen in Ländern wie dem Irak und Kasachstan für Unzufriedenheit innerhalb der OPEC+-Staaten. Der Commerzbank-Rohstoffexperte Carsten Fritsch weist darauf hin, dass die Nichtbefolgung der festgelegten Produktionsziele den Zusammenhalt im OPEC+-Abkommen gefährden und zu einem fallenden Ölpreis führen könnte.
Die Marktteilnehmer haben ihren Blick auch auf die bevorstehenden Inflationsdaten der Vereinigten Staaten gerichtet, da diese zukunftsweisend für die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank sind. Signifikante Auswirkungen auf die Finanz- und Rohstoffmärkte könnten von den Entscheidungen der Federal Reserve ausgehen, die auf eine geldpolitische Lockerung und damit eine Belebung des Konsums und der Nachfrage nach Ölprodukten hindeutet. Dennoch könnten anhaltend hohe Inflationsraten potenzielle Zinssenkungen limitieren. (eulerpool-AFX)