Dune: Awakening im Test – Wenn der Wüstenplanet zum Abenteuerspielplatz wird!
Stell dir vor, du stehst allein in der ungeheuren Wüste Arrakis, umgeben von endlosen Sanddünen, während die Sonne gnadenlos auf dich niederbrennt. Dein einziger Begleiter? Ein bescheidenes Crafting-Kit und die aufwühlende Mission: „Finde die Fremen, wecke den Schlafenden.“ Willkommen in Dune: Awakening, einem Spiel, das dein Herz höherschlagen lässt. Dune: Awakening ist nicht nur ein weiteres Survival-Spiel; es ist eine fesselnde Verschmelzung von Genres, die dich dazu einlädt, in die tiefen Geheimnisse des Universums einzutauchen. Mit einem gelungenen Mix aus Survival-Gameplay, Rollenspiel-Elementen und intensiven PvP-Schlachten erwartet dich ein Erlebnis, das sowohl überlebenswichtig als auch extravagant ist. Funcom hat es sich nicht nehmen lassen, die ergreifende Welt von Frank Herberts Dune detailreich und atmosphärisch umzusetzen. Im folgenden Test werfen wir einen tieferen Blick auf die (über)lebensnotwendigen Mechaniken, fesselnden Charaktere und das unverwechselbare Erlebnis, das Dune: Awakening zu bieten hat.
Ein vielseitiges Gameplay: Von Survival zu RPG und zurück
Dune: Awakening ist nicht einfach nur ein Spiel; es ist eine überraschende Fusion von Genres, die durch eine hypnotische Verschmelzung von Survival, Rollenspiel und Multiplayer-Elementen zu einem einzigartigen Erlebnis führt. Zu Beginn wirst du durch die rauen Bedingungen des Planeten gepeitscht – durch das Sammeln von Schrott und das Trinken von Tau kämpfst du ums Überleben. Doch bereits nach 30 Stunden wird aus dem Survival-Hardcore-Spiel ein reich illustriertes RPG, in dem dich politische Intrigen und tiefgreifende Geschichten über die Familiendynastien von Atreides und Harkonnen fesseln.

Das Gameplay von Dune: Awakening setzt auf eine Vielzahl von Mechaniken, die sowohl fesselnd als auch frustrierend sein können. Du musst ständig Ressourcen sammeln und deinen Charakter verbessern. Dies erfolgt jedoch nicht ohne Tücken. Oft wird dir abverlangt, deine Basis an verschiedenen Orten aufzubauen, was die Spieler dazu zwingt, ihre Fortschritte wiederholt aufzugeben. Diese ständigen Ortswechsel können störend sein und das Gefühl der Vertrautheit berauben.
Dennoch ist es faszinierend, wie das Gameplay nach 40 Stunden zu einer chaotischen Discord-Unterhaltung über die strategische Planung von Überfällen und Ressourcen-Gewinnen mutiert, während sich die Spieler versuchen, die Kontrolle über die begehrtesten Gebiete auf dem Planeten zu sichern. Du wirst Teil einer lebendigen Gemeinschaft, die ebenso humorvoll wie strategisch agiert und dich dazu zwingt, immer wieder neue Taktiken zu entwickeln.
Authentizität auf jeder Ebene
Die Entwickler von Dune: Awakening haben mit sichtbarem Engagement und einer klaren Leidenschaft für Frank Herberts Welt gearbeitet. Die Treue zum Ausgangsmaterial ist überwältigend. Das Bedürfnis nach Wasser ist auf Arrakis eine ständige Herausforderung, und so findest du unter den vielen Ressourcen nicht nur das Wasser in kleinen Pflanzen, sondern kannst sogar Blutextraktoren bauen, um Flüssigkeiten aus den Toten zu gewinnen. Der Gedanke, ganze Leichname zu erbeuten und sie in einen Todesdestiller zu werfen, verleiht dem Spiel einen fesselnden Twist.

Die Kreaturen des Planeten – insbesondere die Würmer – sind Meisterwerke des Designs. Du wirst die gefürchteten dreimäuligen Würmer und die enormen rundmäuligen Würmer der tiefen Wüste kennenlernen und die beeindruckende Audio-Design-Präsentation wird dir einen Schauer über den Rücken jagen. Das Gefühl, von diesen majestätischen Kreaturen gejagt zu werden, ist gleichermaßen aufregend wie beunruhigend und wird für lange Zeit in deinem Gedächtnis bleiben.
Charaktere und Fraktionen – Ein feines Netz aus Intrigen
Dune ist berüchtigt für seine komplexen Charaktere, und in Dune: Awakening wurden diese mit viel Hingabe ins Spiel übertragen. NPCs aus den verschiedenen Fraktionen agieren und kommunizieren authentisch, als kämen sie direkt aus den Buchseiten. Maxim Kazmir, dein erster Kontakt mit der intriganten Harkonnen-Fraktion, ist ein Paradebeispiel für diesen Stil. Er sprüht nur so vor Charme und selbstsüchtigen Witzen und zeigt dir sofort, in welcher verlogenen Welt du dich befindest.
Die städtischen Zentren sind von skurrilen und eindrucksvollen Designs geprägt, die die Welt von Dune lebendig machen. Jeder Ort hat seinen eigenen Charakter, seine Geheimnisse und Herausforderungen. Du wirst von der düsteren Atmosphäre in Harko Village, mit seinen räudigen Seitengassen und den knallharten Geschäften, beeindruckt sein.
Die Verträge, die du in den verschiedenen Gebieten abschließt, erweitern dein Wissen über die Welt und incentivieren gleichzeitig das Erkunden neuer, beeindruckender Schauplätze. Egal ob Eco Labs oder geheimnisvolle Türme – jeder Punkt ist ein neues Abenteuer, das auf dich wartet.
Das Überlebensspiel: Ein Test deiner Fähigkeiten
Das grundlegende Gameplay von Dune: Awakening besteht aus einem konstanten Kreislauf von Ressourcen sammeln, bauen und überleben. Zu Beginn fühlt sich alles eher simpel an – du sammelst Material und verbesserst dein Equipment. Inmitten der Herausforderungen des Überlebens beginnen die Feinheiten des Spiels jedoch aufzublühen. Du erfährst schnell, dass die wenigsten Strategien langfristig Erfolg haben, und dass Konfrontationen mit Feinden jede Menge strategisches Denken erfordern.
Die Schwierigkeitsschraube wird schnell angezogen, während die Welt um dich herum komplexer wird. Nach dem Verlassen der Trainerzone trittst du in Gebiete ein, in denen du es mit gewaltigen Widersachern und speziellen Angriffen zu tun hast. In diesen Momenten wird das Spiel wirklich dynamisch, und du musst auf der Hut sein, um nicht in einen brutalen Hinterhalt zu geraten.
Das Spiel ist in dieser Hinsicht äußerst clever. Es verknüpft das Open-World-Design mit zielgerichteten Handlungssträngen und erlaubt gleichzeitig ein freies Erkunden. Die Entwickler haben es geschafft, ein Gleichgewicht zwischen Herausforderungen und Belohnungen zu schaffen, sodass du nie das Gefühl hast, dass das Spiel unfair ist oder ohne Vorwarnung zuschlägt. Du musst vorsichtig mit deiner Zeit auf den offenen Sandflächen umgehen, während du nach den kostbaren Ressourcenschätzen suchst, die das Überleben sichern.
Der Kampf – Ein zweischneidiges Schwert
Wenn es jedoch um das Kampfsystem geht, sieht es ein wenig grauer aus. Die Kämpfe sind sehr stark an die ursprünglichen Werke von Herbert angelehnt, was oft zu einer schwerfälligen Erfahrung führt. Nahkämpfe fühlen sich meist träge und repetitiv an, da große Kämpfe in der Regel in eine fesselnde Parierstrategie oder ein stummes Attackieren übergehen. Der Kampf kann damit in einer Art und Weise stocken, die den Spielfluss stört.

Diese Mechanik, die zwar der Überlieferung treu bleibt, sorgt oft dafür, dass sich Kämpfe gegen große Gruppen mühsam und frustrierend anfühlen. Dies schmälert leider das Gesamtbild eines ansonsten großartigen Spiels.
Die Welt von Dune: Atemberaubende Vielfalt und Gefahren
Nach vielen Spielstunden baust du schließlich deinen ersten Ornithopter, und die Welt öffnet sich dir in ihrer vollen Pracht. Die Wüste ist nicht einfach nur endlos, sondern voll von gefährlichen Überraschungen. Direkt könntest du auf Feinde, NPC-Lager oder wertvolle Ressourcen stoßen. In dieser Phase wird das Spiel zum wahren Abenteuer, und du wirst tief in die vielseitige Welt von Arrakis hineingezogen.
Es gibt Charaktere, die dir am Anfang Hilfe bieten, und andere, die dir Knüppel zwischen die Beine werfen. Diese Dynamik steigert das Erleben des Spiels enorm, denn es ist nie sicher, was als Nächstes auf dich wartet. Du wirst mit den Strömungen und dem unbändigen Vulkan der Machtverhältnisse konfrontiert, die Dune so faszinierend machen.
Endgame: Der Kampf um Macht und Manipulation
Das PvP-Element von Dune: Awakening eröffnet ein weiteres, faszinierendes, jedoch auch frustrierendes Kapitel in dieser umfassenden Geschichte. Im Deep Desert, dem Endgame-Gebiet des Spiels, wird die Meta des Spiels zum Kampf um Ressourcen und Territorien zwischen Spielern. Hier wird die schiere Größe der Karten betont, auf denen die Schlachten um die Vorherrschaft stattfinden.
Leider ist die aktuelle PvP-Erfahrung geradezu suboptimal. Sie wird von unbefriedigenden Kämpfen dominiert, in dem Spieler fliegende Ornithopter nutzen, um andere Spieler zu bombardieren, anstatt mit einer durchdachten Strategie zu agieren. Hand-to-Hand-Kämpfe erscheinen nur selten, und die Kämpfe scheinen zu verharren. Folglich fühlen sich Spieler, die nicht in Gilden organisiert sind, oft hilflos.

Der Mangel an Belohnungen in diesen Kämpfen ist ebenfalls problematisch. Spieler verlieren nur wenig von ihrem wertvollsten Loot, was zu einer frustrierenden Situation führen kann, in der erfolgreiche Kämpfe keine tatsächlich lohnenden Gewinne bringen. Wenn du dazu neigst, lieber auf dem Boden zu bleiben, kannst du auch einfach hot-and-run-Strategien anwenden, um die feindlichen Ressourcen zu stehlen, ohne direkt in Konfrontation zu treten.
Jede Woche findet der Landsraad statt, bei dem die Spieler die Gelegenheit erhalten, für ihre Fraktionen, die Atreides oder Harkonnen, zu kämpfen. Das Ergebnis deiner Bemühungen belohnt deine Gilde mit Prestige und Zugang zu mächtigen Waffen und Ressourcen. Dieses Konzept des politischen Kampfes bietet nicht nur Herausforderungen, sondern auch die Möglichkeit, einen Arbeitszyklus im Spielerlebnis zu schaffen.
Diese MMO-Elemente verleihen dem Spiel eine zusätzliche Dimension, die sowohl herausfordernd als auch fesselnd ist. Hier zeigt sich der wahre soziale Aspekt von Dune: Awakening, denn gemeinsam kämpft es sich besser.