Dürrer Winter erschüttert Schneerekorde in den Alpen
Die neueste Meldung des Deutschen Wetterdienstes, in Zusammenarbeit mit Geosphere Austria und MeteoSchweiz, offenbart einen bemerkenswert schneearmen Winter in den Alpen. Die Messungen zeigen, dass der Winter 2024/25 auf der Zugspitze, Deutschlands höchstem Skigebiet, die niedrigsten maximalen Schneehöhen seit dem Winter 1971/72 erreicht hat. Die Anzahl der Tage mit Schneebedeckung lag zwischen 10 und 40 Prozent unter dem Durchschnittswert eines gewöhnlichen Winters. Einzig im späten November und frühen Dezember gab es nennenswerten Schneefall, der das Gesamtergebnis jedoch nicht signifikant verbesserte.
Blickt man auf historische Daten zurück, so zeigt sich, dass der letzte Winter mit vergleichbar trockenen Bedingungen auf die Jahre 1933 bis 1934 zurückgeht. Damals fielen im bayerischen Alpenraum weniger als 400 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, während im vergangenen Halbjahr rund 470 Liter gemessen wurden. Diese Zahl liegt deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von etwa 730 Litern pro Quadratmeter für die Jahre 1991 bis 2020. Im Vergleich dazu standen auch Winterhalbjahre wie 2010/11 und 1948/49 mit 480 bzw. 485 Litern Niederschlag auf ähnlich niedrigem Niveau.
Die geringe Niederschlagsmenge wirkt sich zwar weniger dramatisch als Sommertrockenperioden aus, hat jedoch Auswirkungen auf den Wasserhaushalt, insbesondere hinsichtlich des Schmelzwassers, das in Verbindung mit anhaltenden Niederschlägen eine Rolle bei der Hochwassergefahr spielen kann. Zudem befürchten Wetterdienste angesichts des warmen Sommerverlaufs erneut größere Verluste bei den alpinen Gletschern.
Beeinflusst durch den Klimawandel, der seit den 1990er Jahren mit zunehmenden Temperaturen und sonnigeren Bedingungen einhergeht, sind milde Winter und kühle Sommer zur Seltenheit geworden. Anders zeigte sich das Bild in der Schweiz, wo die Berner und Walliser Alpen durchschnittliche Niederschlags- und Schneemengen aufwiesen. Insgesamt hat sich der Alpenraum seit dem späten 19. Jahrhundert mehr erwärmt als der globale Durchschnitt, wodurch die Region besonders vom Klimawandel betroffen ist.