Dürrekatastrophe zwingt Freixenet zur Kurzarbeit
Mit angespannter Miene reagiert der weltbekannte spanische Cava-Produzent Freixenet auf die schwerwiegendsten Dürrebedingungen in Katalonien seit Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen. Trockene Felder und durstige Reben haben das Unternehmen dazu gezwungen, Kurzarbeit für bis zu 615 Mitarbeiter ab dem Monat Mai zu beantragen. Diese Maßnahme wird vom Mutterkonzern Henkell Freixenet, der sich sowohl in Deutschland als auch in Spanien einen Namen als Schaumweinprimus gemacht hat, als strategisch notwendiger Schritt zur Job- und Unternehmenssicherung inmitten der Wasserkrise verkündet.
Das Image von Cava, das prickelnde Symbol spanischer Lebensfreude, wird durch die Umweltkrise erheblich getrübt: Die Ernte hat in einigen Regionen Kataloniens, bekannt für den Anbau der Schaumweinreben, um mehr als 45 Prozent abgenommen. Folgerichtig könnte der Cava-Ausstoß um bis zu ein Drittel sinken, was einen Produktionsausfall von rund 80 Millionen Flaschen bedeutet – ein bitterer Schluck für die Branche und Schaumweinliebhaber weltweit.
Unter solch herausfordernden Bedingungen hat Henkell Freixenet dennoch von einem Rekordumsatz berichtet, der die Erlöse um 4,4 Prozent steigerte und dem Konzern für das Geschäftsjahr 2023 Einnahmen von 1,48 Milliarden Euro bescherte. Nach Abzug der Sekt- und Branntweinsteuer lag der Zuwachs bei 4,1 Prozent, was 1,23 Milliarden Euro entspricht. Trotz der zu navigierenden Untiefen eines von Rohstoffknappheit und Preissteigerungen gebeutelten Jahres konnte so die Profitabilität gewahrt bleiben.
Das Tochterunternehmen der Geschwister Oetker Beteiligungen KG hält sich bedeckt, wenn es um die konkrete Nennung des Gewinns geht, signalisiert aber schwarze Zahlen für 2023. Preisanpassungen nach oben gehörten dabei zu den notwendigen Anpassungsstrategien des Unternehmens, um in wirtschaftlich unruhigen Gewässern zu bestehen. (eulerpool-AFX)
