Drastische Reaktion auf Krise der Lebensversicherungsbranche
Generali stellt Vertrieb klassischer Lebensversicherungen ein

(lifepr) Zug, 05.06.2015 - Verschiedenen Medienberichten, unter anderem von Süddeutsche Zeitung und Handelsblatt, zufolge, zieht der Versicherungsriese Generali - mit einem Umsatz von 17 Milliarden Euro hierzulande zweitgrößte Assekuranz - drastische Konsequenzen aus der aktuellen Krise der Branche. So stoppt die Generali den Verkauf klassischer Lebensversicherungsverträge im Endkundensegment.

Vertriebsstopp als Reaktion auf Solvency II und Niedrigzinsniveau

Als Grund für die rigorose Vertriebsumstellung innerhalb der deutschen Konzerntochter nennt der Generali Landeschef Giovanni Liverani nach Angaben von Süddeutsche Zeitung die verschärften EU-Eigenkapitalregeln von Solvency II und die damit verbundenen hohen Kosten für klassische Lebensversicherungsverträge. Weitere Ursache für die Umstrukturierungsmaßnahmen im Endkundenbereich seien die anhaltenden niedrigen Zinsen. Man wolle in diesem Segment künftig nur noch hybride Verträge, Risikolebensversicherungen und fondsgebundene Policen anbieten.

Generali macht den Anfang - Branche stehen radikale Umwälzungen bevor

Dass bereits ein Versicherungsriese wie die Generali solch nachhaltige Maßnahmen ergreift, zeigt, dass sich die Situation am Lebensversicherungsmarkt immer weiter zuspitzt. Nicht umsonst warnen verschiedene Rating Agenturen wie Moody's oder Assekurata und internationale Wirtschaftsexperten wie der Internationale Währungsfonds aktuell vor den akuten Gefahren, die derzeit vom Markt ausgehen. Die MainFirst Bank hatte in diesem Zusammenhang erst vor Kurzem berechnet, dass bereits nächstes Jahr vier von zehn Assekuranzen rote Zahlen schreiben werden und sich 2025 sogar die gesamte Branche im Minus befände. Die Analysten der MainFirst Bank erwarten deshalb in Kürze eine große Konsolidierungswelle.

Fatale Folgen für Lebensversicherungskunden

Auch Die Welt berichtete bereits im Juni vergangenen Jahres, dass unter den aktuellen Voraussetzungen 32 der 96 deutschen Lebensversicherer das Jahr 2023 nicht solvent erreichen werden. Jens Heidenreich, Pressesprecher des Projektes LV-Doktor, das Rechte und Interessen von Lebensversicherungskunden vertritt, äußert sich dazu besorgt:

"Wird diese oder schlimmer noch die Prognose der MainFirst Bank bittere Realität, hat das fatale Auswirkungen für Besitzer von Lebensversicherungsverträgen. Sind die Assekuranzen nämlich nicht solvabel, kann unter Anwendung des § 89 VVG ein genereller Zahlungsstopp verhängt werden. Heißt im Klartext: Kunden, deren Verträge zu diesem Zeitpunkt auslaufen oder gekündigt und abgegolten werden, können einen kompletten Kapitalverlust erleiden."

Vom richtigen Verhalten hängen Tausende Euro ab - Jetzt Expertenrat einholen

Danach gefragt, wie Kunden sich vor diesem Horrorszenario schützen können, antwortet der Projektsprecher: "Zum Beispiel, indem die eigene Lebensversicherung vorzeitig gekündigt wird. Ob das für die persönliche Situation und den jeweiligen individuellen Vertrag ratsam ist, gilt es jedoch sorgsam durch einen Experten zu prüfen."

Dieser erkennt nach Ansicht Heidenreichs nicht nur, welche Erstattungsansprüche für den jeweiligen Vertrag bestehen, sondern setzt diese - im Gegensatz zu einem unbedarften Laien - schnell und umfänglich bei der Versicherungsgesellschaft durch. Die Ergebnisse, die durch eine professionelle Kündigung erzielt werden, liegen dabei Tausende Euro über den Leistungen, die Kunden bei einer Kündigung in Eigenregie erzielen. "Und Anspruch auf vollumfängliche Rückerstattung sämtlicher einbezahlter Beiträge nebst Zinsen besteht dank aktueller Rechtssprechung für gut 40 % aller zwischen 1994 und 2007 geschlossenen Lebensversicherungen. Also jetzt unbedingt Vertrag prüfen lassen!", meint Heidenreich abschließend.
Finanzen & Versicherungen
[lifepr.de] · 05.06.2015 · 14:03 Uhr
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