DLCs: Geldmaschine oder sinnvolle Erweiterungen?

Wir kennen sie alle und nicht jeder liebt sie so, wie die Entwickler und Publisher das gerne haben würden: Die zusätzlichen Inhalte, die meistens noch vor Release des eigentlichen Spiels angekündigt und beworben werden.

Heutzutage ist es fast schon zum Standard geworden, dass Spiele bereits vor Release mit zusätzlichem Inhalt, den man herunterladen kann, beworben werden. Namentlich heißt dieser Graus Downloadable Content oder DLC. Zusätzlicher Inhalt mag zwar auf den ersten Blick etwas Schönes sein, doch dahinter steckt mit großer Sicherheit kein Wohlwollen der Entwickler oder Publisher für den Spieler, sondern schlicht und einfach der eigene Profit. Oder? Das ist die Frage die wir uns stellen und an dieser Stelle einmal beleuchten wollen. Wir nehmen uns zwei Beispiele von Spielen und deren DLCs und erläutern anhand dieser, ob es sich um reine Geldmacherei oder doch um sinnvolle Erweiterungen handelt.

Call of Duty – Das Negativbeispiel

Immer ein beliebtes Beispiel wenn es um DLCs geht ist das Call of Duty-Franchise. Warum das so ist, sollte weitläufig bekannt sein, dennoch gehen wir mal näher darauf ein. Seit Call of Duty 4: Modern Warfare ist es sehr beliebt möglichst wenig Inhalt für möglichst viel Geld zu verkaufen. Beim angesprochenen Titel gab es für drei oder vier neue Maps einen Aufpreis von 15 Euro. Gut, sind wir mal ehrlich, Maps zu erstellen, die dann auch noch sinnvoll genutzt werden können, ist keine leichte Aufgabe und es muss auf viel geachtet werden. Manche Spiele bieten jedoch von Anfang an viel größere Karten und einen größeren Umfang und dort bezahlt man lediglich nur den Vollpreis für das komplette Spiel. Wird das in Relation gestellt, müsste ja jeder Titel mehr als 100€ kosten.

Seit wenigen Ablegern gibt es bei den DLCs von Call of Duty noch andere Inhalte, wie „besondere“ Waffen oder Episoden für das Zombie-Abenteuer. Inwiefern das ganze Sinn macht und den Preis rechtfertigt, kann jeder selbst entscheiden. Fakt ist aber, dass hier bewusst Content erst später veröffentlicht, aber vorher schon angekündigt wird. In der heutigen Zeit reicht es den Entwicklern und Publishern also noch lange nicht circa 60 bis 70 Euro pro Spiel zu verdienen, da kommen mindestens noch DLCs im Wert von 60 Euro hinterher, um möglichst viel Profit aus einem Spiel zu ziehen. Eine wirkliche Wohltat stellt man mit diesen Inhalten nicht an, daher zieht man den Konsumenten auch noch schön viel Geld aus den Taschen.

Vor allem bei Call of Duty fällt dies auf, da hier zu 90 Prozent lediglich Maps veröffentlicht werden, die auch beim eigentlichen Spiel mit inbegriffen sein könnten. Eine Erhöhung der Spielzeit oder etwas Besonderes wird dem Spieler hier nicht vorgesetzt. Zusätzliche Waffen sind ebenso unsinnig, da die größte Zahl an Spielern sowieso ihre Lieblingswaffen schon haben, sie warten nicht, bis „endlich“ der DLC mit der Waffe kommt. Ebenso die Episoden im Extinction-Modus von Ghosts – kein wirklicher Sinn, außer Geld.

Call of Duty: Advanced Warfare

The Witcher 3 – Das Positivbeispiel

Wir haben schon mehrfach über The Witcher 3: Wild Hunt berichtet, unter anderem darüber, dass sich die Entwickler dafür einsetzen, dass Gratis-DLCs als Standard in der Branche angesehen werden und nicht als Ausnahme. CD Projekt RED kündigte bereits vor Release des Spiels 16 (!) kostenfreie zusätzliche Inhalte an, die nach und nach veröffentlicht wurden. Ob alle diese Inhalte als sinnvoll betitelt werden können, sei mal dahingestellt. Der Unterschied besteht aber von vornherein darin, dass man sie mal eben herunterladen kann, wenn man möchte und nicht erst 15 Euro bezahlen muss, wenn man für Geralt oder Ciri einen neuen Skin haben möchte. Neben Skins gab es aber auch noch neue Animationen für Tötungen und vor allem das gewünschte neue Spiel+ als letzten kostenlosen DLC.

Es ist also deutlich, dass es schon gravierende Unterschiede gibt zwischen diesen beiden Franchises. Beim ersten Franchise werden wenige Maps für viel Geld verkauft und beim zweiten werden 16 Inhalte, die meistens mehr als bloß eine zusätzliche Sache innehaben, kostenfrei herausgegeben. The Witcher 3 wird in diesem Herbst aber auch noch einen DLC erhalten, der bezahlt werden muss. Doch auch hier besteht ein großer Unterschied zu unserem Shooter-Beispiel. Denn mit Hearts of Stone erscheint schon fast ein extra Spiel. Die Länge des DLCs beläuft sich auf über 10 Stunden Spielzeit mit neuen Gebieten, Charakteren, Items und Gegnern. Der Preis für den digitalen Download liegt bei gerade mal 10 Euro.

Für Fans der physischen Gegenstände gibt es auch eine physische Version im Einzelhandel, die ein paar Karten des Spiels Gwent beinhaltet. Diese Karten können auch von Season Pass-Besitzern per Website geordert werden. Jedem sollte nun der Unterschied zwischen Geldmacherei bei wenig Inhalt und viel Inhalt für einen angemessenen Preis aufgefallen sein.

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Fazit

Wir haben uns nun zwei Franchisen angeschaut und deren DLCs unter die Lupe genommen. Während es bei Call of Duty vor allem nur um eines geht, und zwar um Profit, hat CD Projekt RED den Sinn von DLCs verstanden und will die Spieler nicht um ihr Geld erleichtern. Man kann bei weitem nicht alle zusätzliche Inhalte in einen Topf stecken und sagen, dass DLCs generell nur Schmarrn sind. Was man aber durchaus sagen kann ist, dass der Großteil der Politik in der Spieleindustrie nicht auf das Wohl der Spieler aus ist, sondern nur auf ihr eigenes Wohl. Dabei ist es doch um einiges rentabler, wenn wirklich sinnvolle Inhalte angeboten werden können, die auch einen gewissen Umfang bieten. Was viele Entwickler von diesem Schritt abhält ist wohl der Aufwand.

Umfangreiche Inhalte sind natürlich mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden und kosten Zeit. Diese Zeit scheint man bei Infinity Ward, Treyarch und Sledgehammer Games und/oder zusätzlich Activision nicht zu haben. Hier wird der Fokus lediglich auf „Hauptsache-Wir-Bekommen-Geld“ gelegt. Es werden möglichst viele DLCs zu einem möglichst hohen Preis angeboten. Wir alle kennen die eigentliche Zielgruppe des Spiels und daher funktioniert diese Politik auch wunderbar.

Generell können wir sagen, dass es ein paar wenige Lichtblicke gibt, die uns doch noch Hoffnung auf eine faire Preis-Leistungs-Politik im Bezug auf DLCs geben. Es gibt aber leider immer noch viel zu viele Beispiele, die uns daran zweifeln lassen. Deshalb möchten wir uns an dieser Stelle auch mal bei CD Projekt RED bedanken, die sich wunderbar um faire Verhältnisse für uns Spieler kümmern und auch offen dazu auffordern, ihnen nachzuahmen. Wir hoffen, dass sich viele Entwickler und Publisher ein Beispiel an kostenfreien DLCs nehmen oder wenigstens einen gerechtfertigten Umfang für unsere 15 Euro bieten.

DLCs können also einerseits dazu missbraucht werden, eine Geldmaschine zu sein, sie können aber auch zu fairen Konditionen als sinnvolle Erweiterung an den Mann – oder die Frau – gebracht werden. Letztendlich entscheidet das aber jedes Unternehmen für sich selbst, wobei die meisten leider ersteres bevorzugen. Geld regiert eben die Welt.

Was haltet ihr von Downloadable Content? Seid ihr verfechtbar jeglichen DLCs oder seht ihr das ähnlich, wie wir?

Gaming / Diverses / Games / Call of Duty / DLC / kommentar / Witcher 3
[shooter-szene.de] · 04.10.2015 · 20:51 Uhr
[6 Kommentare]
 
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