Diplomatische Bemühungen in brisanter Lage: USA mahnen Israel zur Zurückhaltung
Inmitten angespannter geopolitischer Verhältnisse hat das US-Außenministerium deutliche Worte Richtung Israel gesandt, um eine mögliche Eskalation in Rafah zu verhindern. In den Gesprächen, die US-Außenminister Antony Blinken mit seinem israelischen Amtskollegen Joav Galant führte, wurde erneut vor den Risiken einer weitreichenden Bodenoffensive im südlichen Gazastreifen gewarnt. Blinken machte deutlich, dass solch ein militärisches Vorgehen die Lage der über 1,4 Millionen dort lebenden palästinensischen Schutzsuchenden verschärfen könnte und betonte, dass es bessere Wege gäbe, um sowohl die Sicherheit Israels als auch den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung zu gewährleisten.
Seit geraumer Zeit artikuliert die US-Regierung unter Präsident Joe Biden Besorgnis über die Absichten Israels, in Rafah vorzurücken. In einem bemerkenswerten Schritt forderte Biden persönlich, dass Israel Vertreter nach Washington entsendet, um Bedenken hinsichtlich einer Offensivaktion zu diskutieren und Alternativlösungen aufzuzeigen. Der Premierminister Israels, Benjamin Netanjahu, sagte jedoch die geplante Entsendung von Delegierten abrupt ab. Dies geschah vor dem Hintergrund einer neuen Resolution des UN-Sicherheitsrats, initiiert mit US-Beteiligung, welche den Druck auf Israel verstärkt und erstmals seit Kriegsbeginn im Gazastreifen eine unverzügliche Waffenruhe einfordert.
Der Besuch Galants in den USA war indes schon länger geplant und stand nicht in direktem Zusammenhang mit dem abgesagten Besuch der israelischen Delegierten. Neben dem Gespräch mit Blinken traf der israelische Verteidigungsminister auch Jake Sullivan, Bidens Nationalen Sicherheitsberater. Eine weitere wichtige Zusammenkunft ist für Dienstag vorgesehen, wenn Galant auf US-Verteidigungsminister Lloyd Austin trifft. Diese Treffen unterstreichen die fortwährende Bedeutung des Dialogs und der diplomatischen Anstrengungen in Zeiten internationaler Spannungen und Konflikte. (eulerpool-AFX)