Deutschlandticket: Ende der Betrugsserie in Sicht
Das weitverbreitete Problem der Ticketfälschungen und des Zahlungmittelbetrugs beim Deutschlandticket scheint einer Lösung nahe zu sein. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zeigt sich optimistisch, dass die beschlossenen Maßnahmen zur Erhöhung der IT-Sicherheit bis Ende Juni umgesetzt sein werden. „Wir gehen davon aus, dass das Deutschlandticket dann weitgehend fälschungssicher ist“, sagt VDV-Sprecher Lars Wagner.
Der Erfolg der neuen Sicherheitsstandards ist entscheidend, um die Einnahmen der Branche zu schützen und die Kunden vor Betrug zu bewahren. Trotz der Fortschritte bleibt der Zahlungsmittelbetrug ein dynamisches Problem, auf das weiterhin flexibel reagiert werden muss. Wagner zufolge beläuft sich der jährliche Schaden auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Mit einer aktuellen Abonnentenzahl von rund 13,5 Millionen Kunden bleibt das Ziel, Ende 2024 die Marke von 15 Millionen Nutzern zu erreichen, in Reichweite.
Einige Verkehrsverbünde, wie der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), berichten bereits von Erfolgen im Kampf gegen Betrug. Geschäftsführer Bernd Rosenbusch erklärt, dass die bereits umgesetzten Sicherheitsmaßnahmen dazu geführt haben, dass das Thema für den MVV derzeit nicht von Relevanz ist. Weiterhin beobachtet man den Markt mit Argusaugen, um auf neue Bedrohungen rasch zu reagieren.
Im Frühjahr einigte sich die Branche auf neue IT-Standards, die sukzessive bis Oktober umgesetzt werden. Zu den ungelösten Herausforderungen gehörte unter anderem die Seite d-ticket.su, die durch den Gebrauch eines gestohlenen Krypto-Schlüssels Tickets zu vergünstigten Preisen verkaufte. Der Vorfall machte deutlich, wie dringend Verbesserungen bei der IT-Sicherheit benötigt werden. Eine Kombination aus Bankkonto- und Identitätsüberprüfungen hat bereits zu einer spürbaren Verringerung der Betrugsfälle geführt, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund betont.
In einem drastischen Fall beklagten die Dresdner Verkehrsbetriebe einen wirtschaftlichen Schaden von 1,4 Millionen Euro durch gefälschte Kontodaten. Auch der RMV sprach von Betrugsfällen in „ungekanntem Ausmaß.“ Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig es ist, dass alle Unternehmen bei der Umsetzung der neuen Sicherheitsvorgaben an einem Strang ziehen, um dem Betrug endgültig einen Riegel vorzuschieben.