Deutschlands digitale Abhängigkeit: Zwischen Balanceakt und Realität
Der übermäßige Konsum digitaler Medien beeinträchtigt das Wohlbefinden Erwachsener in Deutschland erheblich. So lautet das zentrale Ergebnis einer umfassenden Umfrage, die das Institut September Strategie & Forschung im Auftrag von Vodafone durchführte. Besonders betroffen zeigt sich die 'Generation Z' (18 bis 27 Jahre): 92 Prozent nutzen Social Media, doch nur etwa 30 Prozent empfinden anschließendes Wohlbefinden.
Interessanterweise schränkt die Mehrheit trotz der schlechten Erfahrungen ihre Smartphone-Nutzung nicht ein. Satte 62 Prozent sind nicht bereit, ihre Geräte zu Hause zu lassen, um die digitale Balance zu verbessern.
Bei der Frage nach dem Gefühl, in einer 'digitalen Balance' zu sein, bejahen dies nur 17 Prozent der jungen Erwachsenen. In der 'Generation Y' (28 bis 42 Jahre) ist der Anteil mit 29 Prozent hingegen höher. Spitzenreiter bei der digitalen Zufriedenheit sind die 'Boomer' (54 bis 68 Jahre) mit 33 Prozent, während die 'Generation X' (43 bis 53 Jahre) lediglich auf 21 Prozent kommt.
Die Studie zieht den Schluss, dass die 'Boomer' das Smartphone am kritischsten einschätzen und weniger abhängig sind. Daher erleben sie die negativen Auswirkungen geringer, da nur 7 Prozent von ihnen einen positiven Einfluss durch Verzicht wahrnehmen.
Ein weiteres Problem: Sämtliche Altersgruppen unterschätzen ihre Online-Zeit erheblich. Mehr als ein Drittel der Nutzerinnen und Nutzer verbringt täglich 5 bis 8 Stunden online, wobei lediglich 21 Prozent dies korrekt einschätzen konnten.
Vodafone-CEO Marcel de Groot mahnt: Deutschland befindet sich in einem digitalen Balanceakt. Smartphones sind essenziell, erleichtern unser Leben und geben Orientierung. Wo jedoch Belastung die positiven Effekte übersteigt, sei ein Umdenken erforderlich.

