Deutscher Islamist Eric Breininger soll tot sein

Istanbul/Köln (dpa) - Der deutsche Islamist Eric Breininger soll von pakistanischen Soldaten getötet worden sein. Das meldeten islamistische Seiten im Internet in der Nacht zum Montag. Der Bundesverfassungsschutz bezeichnete die Erklärung als «glaubhaft».

Zwar könne man die Tötung Breiningers «nicht abschließend bestätigen», doch gehe das Amt davon aus, «dass es sich bei dieser Website tatsächlich um eine Quelle authentischer Erklärungen» der militant-islamistischen Organisation Taifatul Mansura handele. Damit bestätigte der Verfassungsschutz in Köln Informationen des ARD-Hauptstadtstudios.

Gegen Breininger, dessen Fahndungsfoto monatelang an allen deutschen Flughäfen hing, liegt ein internationaler Haftbefehl vor. Im Auftrag der Bundesanwaltschaft ermittelt das BKA gegen ihn wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Nach Angaben der Islamisten starb Breininger, der sich den Kampfnamen «Abdulgaffar der Deutsche» gegeben hatte, am vergangenen Freitag gemeinsam mit einem türkischen Extremisten und zwei «usbekischen Brüdern». Der Türke, der den Kampfnamen «Selahaddin Türki» trug und sich ebenso wie Breininger der Islamischen Dschihad-Union (IJU) angeschlossen haben soll, hatte eine Website militanter Islamisten geleitet. Die Islamische Dschihad-Union hat ihre Wurzeln in Usbekistan.

Eric Breininger, der Kontakt zu den sogenannten Sauerland-Attentätern hatte, war in den vergangenen zwei Jahren in mehreren Terroristen-Videos aufgetaucht. Darin hatte er unter anderem gesagt, Deutschland müsse wegen des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr mit Anschlägen rechnen. In einem Video vom Oktober 2008 hatte der junge Mann erklärt: «Ich befinde mich in Afghanistan und plane persönlich keinen Anschlag gegen die Bundesrepublik Deutschland.»

Der aus dem Saarland stammende 22-Jährige war nach Erkenntnissen der Behörden Anfang 2007 zum Islam konvertiert. Er war im September 2007 über Ägypten nach Pakistan in die Ausbildungslager der Islamischen Dschihad Union gereist. Seit 2008 war er als Dschihad- Kämpfer aufgetreten und hatte deutsche Muslime aufgerufen, sich dem Heiligen Krieg anzuschließen. Zuletzt war Breininger Mitte April in einem Propagandavideo an der Seite weiterer deutscher Islamisten zu sehen gewesen.

In der Erklärung der Islamisten hieß es weiter, Selahaddin Türki habe, obgleich er schon verletzt gewesen sei, während des Gefechts mit den «vom Glauben abgefallenen Pakistanern» eine Handgranate gezündet. Vier Soldaten seien getötet worden. Das Gefecht habe sich in der Region Nord-Waziristan ereignet, zwischen der Stadt Miran Shah und der Ortschaft Mir Ali. In der Erklärung zum «Märtyrertod» der selbst ernannten Gotteskrieger heißt es weiter, in der jüngsten Zeit hätten sich aus Europa, und besonders aus Deutschland, viele Freiwillige für den «Heiligen Krieg» gemeldet.

Nach Informationen von «Spiegel Online» und «Welt Online» verbirgt sich hinter dem Namen Selehuddin Türki ein 32 Jahre alter Deutsch-Türke aus Niedersachsen. Er habe wie Breininger im Sauerland gelebt und sei nach einem Gefängnisaufenthalt vor mehreren Jahren in die Türkei abgeschoben worden.

Terrorismus / Al-Kaida / Deutschland
03.05.2010 · 18:51 Uhr
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